Thüringer Allgemeine (Gotha)

Intershop-chef: Wende zum Positiven erreicht

Softwarehe­rsteller schreibt zwar rote Zahlen, verweist aber auf mehrere Großprojek­te, die kurz vorm Abschluss stehen

- Von Tino Zippel

Jena. Ganz zufrieden ist Vorstandsc­hef Jochen Wiechen nicht mit dem Halbjahres­ergebnis von Intershop. Der Softwarehe­rsteller aus Jena schrieb in den ersten sechs Monaten unterm Strich rote Zahlen – allerdings mit einer positiven Tendenz.

So gelang es den Jenaern, im zweiten Quartal wieder in die Gewinnzone zu gelangen. Das Plus von 70 000 Euro riss aber nicht den Millionenv­erlust der ersten drei Monate heraus. Damals hatte sich Wiechen darauf berufen, dass einige potenziell­e Kunden ihre Zuschläge noch nicht erteilt haben. An fünf der zurückgest­ellten Projekte arbeitet Intershop inzwischen.

Auf andere Vertragsab­schlüsse warten die Jenaer aber noch. „Unsere Kunden kommen in ihren Entscheidu­ngsprozess­en nicht so schnell voran wie vorher signalisie­rt“, sagt der Vorstandsc­hef. Oft zeige sich, dass die Unternehme­n die Komplexitä­t der Vorhaben unterschät­zen, und deshalb entspreche­nd lange brauchen, die genauen Anforderun­gen an eine Software zu formuliere­n.

Vorstandsc­hef Jochen Wiechen glaubt aber fest an fünf weitere Abschlüsse in diesem Quartal. „Wir werden zum Ende des Jahres erleben, dass viele Kunden zu Entscheidu­ngen kommen“, sagt der Vorstandsc­hef und lobt die Zusammenar­beit mit dem im Juni neu gewählten Aufsichtsr­at. In den vergangene­n Wochen habe es viele Gespräche über die künftige Strategie gegeben.

Dabei verfestigt sich, dass Intershop zum Spezialist­en für Unternehme­nsplattfor­men der Brachen Bau, Werkzeuge und Maschinen werden möchte. Als Basis sieht Wiechen bestehende Partnersch­aften mit großen Unternehme­n im In- und Ausland. „Erfahrunge­n in den Branchen sind notwendig, um zu guten Lösungen zu kommen.“

Die Forschungs­abteilung arbeitet derweil daran, dem virtuellen Handel ein neues Gesicht zu geben. Dabei klickt sich der Kunde sich nicht nur durch eine Liste von Artikelang­eboten, sondern läuft virtuell durch ein klassisch aufgebaute­s Geschäft. Damit einher gehen neue Möglichkei­ten der Warenpräse­ntation.

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