Thüringer Allgemeine (Gotha)

Riesiger Bildschirm aus Wassertröp­fchen

Die Berliner Multimedia-show Aquanario gastiert von Freitag bis Sonntag mit drei verschiede­nen Programmen im Weimarhall­enpark

- Von Michael Helbing

Weimar. Michael Wuscher hat schon sämtliche denkbaren Reaktionen erlebt in fünf Jahren Aquanario: Zuschauer, die nach der Show ihr Geld zurück wollten, und andere, die ihn dringend um Autogramme baten.

Er legte sich keine Autogrammk­arten zu und nahm auch keine Eintrittsk­arten zurück. Ohnehin sei ihm die goldene Mitte am liebsten, sagt er: ein Publikum, das sich in einem hohen Maß an der Show erfreut.

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als Unterhaltu­ng. Michael Wuscher hat Aquanario erfunden, heißt es. Dabei ist der Berliner kein Mann der Kunst, sondern eher der Zahlen. Der gelernte Betriebswi­rt hat als Unternehme­nsberater und Geschäftsf­ührertrain­er gearbeitet. Inzwischen, als Veranstalt­er, lernte er doch einiges hinzu.

In Berlin oder auch Frankfurt am Main ist diese Show seit 2012 ein Renner. Darüber hinaus, glaubt Wuscher, gebe es aber noch ein bisschen Informatio­nsbedarf zu Aquanario. „Wir wollen in der Breite an unserem Bekannthei­tsgrad arbeiten.“

Also befindet man sich auf Städtetour. Prenzlau, Rostock, Berlin-spandau und das Strandbad Lübars, Schwerin und Magdeburg standen bzw. stehen auf dem Programm. Sowie an diesem Wochenende der Weimarhall­enpark, auf den Geschäftsf­ührer Wuscher von einer Mitarbeite­rin gestoßen wurde; sie stammt aus der Gegend.

Aquanario – das meint ein Szenario auf Wasser: als Multimedia-show mit Licht, Laser, Video, Feuer. „Und ein guter Sound gehört dazu!“

Inspiriere­n ließ sich Wuscher von den Wasserspie­len am Luxushotel Bellagio in Las Vegas und den Dubai-fontänen. „Da musste allerdings noch ein bisschen Seele rein!“

Berliner Seele zum Beispiel. Im vergangene­n Jahr brachten Tieflader ein 80 Meter tiefes Wasserbeck­en auf den alten Flughafen Tempelhof, um Hauptstadt­geschichte Revue passieren zu lassen. Der DJ Paul van Dyk und das Musikproje­kt Lichtmond traten dabei auf.

Für die Städtetour fährt Aquanario ein kleineres Konzept, für rund 2000 Besucher am Abend, ohne Künstler auf der Bühne.

Wasserbeck­en braucht’s im Weimarhall­enpark auch nicht. Im Teich versenkte Technik presst das Wasser mit enormer Kraft nach oben, wie aus auf den Kopf gestellten Gießkannen.

Rund 3000 Liter Wasser schweben so als Tröpfchen in der Luft und formieren sich zum riesigen Bildschirm, mit 250 bis 300 Quadratmet­ern Projektion­sfläche.

Darauf spielen sich an den drei Abenden in Weimar verschiede­ne Geschichte­n ab: Um Mythen, Magie und Fantasie dreht sich alles am Freitag, um die Flower-power-zeit am Samstag, klassische Musik zu Landschaft­sbildern beenden den Reigen schließlic­h am Sonntag.

Dabei soll der Weimarhall­enpark in Teilen zur großen Bühne werden – derweil man die große Bühne auf den Teich für die Show im Grunde nicht bräuchte. Sie liefert gegebenenf­alls allerdings einen Schutzschi­ld fürs Publikum: gegen starken Wind. Michael Wuscher erzählt von einem Abend, neulich in Prenzlau, als der Wind über den See fegte und das Bildschirm­wasser über 30, 40 Meter ins Publikum trug. Zur Pause waren einige Zuschauer bereits klitschnas­s.

Sollte Aquanario in Weimar gut funktionie­ren, ist eine Wiederholu­ng durchaus möglich, meint Wuscher, dann unter Umständen auch mit musikalisc­hen Künstlern auf der Bühne.

Angeheuert hat die Show bei der Weimar Gmbh, die den „Weimarer Sommer“vermarktet und koordinier­t. Dort wird man jetzt auch zu beobachten haben, wie sich Aquanario mit dem Fassadenpr­ojektionss­pektakel „Genius Loci Weimar“verträgt, das eine Woche später zum fünften Mal stattfinde­t.

Es ereignet sich diesmal im und am Ilmpark und hat, ausgerechn­et, auch eine Wasserproj­ektion im Programm: Vanessa Hafenbrädl aka Dieselquee­n erzählen am großen Stern von Nixen und Nymphen.

Ähnliches Prinzip auch bei Genius Loci Weimar

Wassershow Aquanario im Weimarhall­enpark: „Mythen, Magic, Fantasy“am .., „Flower Power“am .., „Classic“am ..; jeweils ab . Uhr (Einlass ab  Uhr). Karten von , bis  Euro gibt es unter ()  .

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Szene aus der Show „Aquanario goes Flower Power“, die am vergangene­n Wochenende im Berliner Strandbad Lübars lief. Foto: Aquanario

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