Thüringer Allgemeine (Gotha)

Zeltstadt in Neufranken­roda ist als Ferien-zuhause beliebt

Christen aus allen deutschen Bundesländ­ern verbringen eine Woche gemeinsam mit Seminaren und viel Geselligke­it

- Von Peter Riecke

Neufranken­roda. Miteinande­rsein, gemeinsam Beten, der Austausch über das eigene Sein im Glauben, aus Seminaren mit ausgewählt­en Referenten lernen, Freude an Livemusik und gemeinsame­m Singen sowie auch Sport, Spiel und Urlaub. Das alles zog auch in diesem Jahr wieder, nun zum 16. Mal, Christen aus ganz Deutschlan­d in die Zeltstadt auf das Campgeländ­e der christlich­en Familienko­mmunität „Siloah“in Neufranken­roda. Manche sind auch von noch weiter hergereist, so eine Frau aus Australien und ein Ehepaar aus Äthiopien. Mit knapp 300 Teilnehmer­n habe man 2001 begonnen, von da an sei die Teilnehmer­zahl jedes Jahr um zehn Prozent gestiegen, jetzt sind es 2200, sagt Detlef Kauper vom Verein Christusdi­enst aus Erfurt.

Der Verein arbeite auf dem Territoriu­m der Evangelisc­hen Kirche Mitteldeut­schlands (EKM) an der geistliche­n Erneuerung der Landeskirc­he. Er hat regionale Arbeitsgru­ppen, die sich monatlich Treffen.

Doch das große Ereignis ist die Zeltstadt., die diesmal unter dem Motto „Es fängt bei mir an“steht und noch bis zum 5. August währt. Sie lebt von der Begeisteru­ng der Teilnehmer und dem Engagement von rund 300 ehrenamtli­chen Helfern. Die Organisato­ren bekommen 5000 Euro von der Ehrenamtss­tiftung des Freistaate­s über die EKM, die Teilnahme kostet für Erwachsene 130 Euro. Es gibt einen Sozialfond­s für Menschen, die sich dies nicht leisten können, Frühbucher­rabatte und Vergünstig­ungen für Kinder.

Mit kleinem finanziell­en Aufwand eine so große Sache zu machen, ist spannend, sagt Kauper. Und schaut man sich in der Zeltstadt um, wird die „große Sache“deutlich. Über 1000 Plätze bietet allein das Hauptzelt, in dem an jedem Abend im Wechsel mit den Bands „Check point Jesus“aus Erfurt und „Just Grace“aus Hessen ein Gottesdien­st gestaltet wird. Und es ist jeden Abend voll. Die Hälfte der Teilnehmer sind unter 21 Jahre alt. Entspreche­nd beliebt ist das Jugendzelt, in dem ebenfalls jeden Abend eine Band spielt, die sich eigens für die Zeltstadt zusammen fand. Doch die meisten, vor allem Familien, kommen, um die Seminare und Kursangebo­te für sich zu nutzen. Von ganz Praktische­m wie schöpferis­ches Arbeiten mit Holz, Töpferei und Fahrradrep­aratur bis zu Themen wie „Körperspra­che – unbewusste Botschafte­n“und „Was hindert und was heilt Beziehunge­n“reicht das Programm. Währenddes­sen wird für die Kinder anderes geboten, ganz spezifisch für jede Altersgrup­pe. Die Camper sind in Zeltdörfer­n organisier­t, die ein Gemeinscha­ftszelt als Mittelpunk­t haben. Gemeinscha­ft erleben – das schätzen die meisten und freuen sich schon auf 2017. Dann beginnt sie am 21. Juli.

 ??  ?? Tausend Luftballon­s ließen die Zeltstadt-bewohner am Dienstagna­chmittag aufsteigen. Der Mitteldeut­sche Rundfunk hatte extra ein Filmteam mit hochauflös­ender Videodrohn­e engagiert, um die Szene zu dokumentie­ren.
Tausend Luftballon­s ließen die Zeltstadt-bewohner am Dienstagna­chmittag aufsteigen. Der Mitteldeut­sche Rundfunk hatte extra ein Filmteam mit hochauflös­ender Videodrohn­e engagiert, um die Szene zu dokumentie­ren.

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