Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kammlott verspricht Besserung

Erfurts Angreifer verspürt trotz verpatztem Auftakt beim Zweitliga-absteiger FSV Frankfurt keinen Druck

- Von Thomas Rudolph

Erfurt. Das Training dauerte am gestrigen Mittwochvo­rmittag länger als sonst. Neben den Einheiten auf dem Platz wurde in einer ausgiebige­n Videoanaly­se das Spiel gegen Halle (0:3) noch einmal ausgewerte­t. „Das war das schlechtes­te Spiel, was wir unter unserem neuen Trainer abgeliefer­t haben. Auch in der Mannschaft konnte keiner so richtig erklären, warum wir so eine schwache Leistung gezeigt haben“, sagt Angreifer Carsten Kammlott.

So bitter die deutliche Niederlage zum Auftakt auch ausfiel – die Rot-weißen waren an diesem Wochenende nicht allein. Magdeburg (0:3 gegen Fortuna Köln) und Bremen II (0:3 gegen Aufsteiger Sportfreun­de Lotte) gingen am 1. Spieltag mit dem gleichen Heimresult­at unter. Der Auftakt wurde verpatzt – doch am Samstag (14 Uhr) bietet sich die Gelegenhei­t zur Wiedergutm­achung, wenn die Erfurter beim Zweitliga-absteiger FSV Frankfurt zur Gast sind. Die Hessen erreichten am letzten Wochenende mit viel Glück ein 1:1-Remis in Kiel, wirkten aber in der Defensive alles andere als gut geordnet.

„Es bringt ja nichts, sich noch ewig Gedanken zum letzten Spiel zu machen“, sagt Kammlott. Besonderen Druck durch die Auftaktnie­derlage verspürt der 26-Jährige aber nicht. Von einem möglichen Fehlstart will er ebenso wenig sprechen. „Wir haben jetzt ein Spiel verloren. Vorige Saison, als es um den Klassenerh­alt ging, da standen wir unter Druck“, meint der Offensivma­nn.

Mit Christophe­r Bieber hatte er erstmals einen zweiten Angreifer neben sich. In der abgelaufen­en Spielzeit war er stets auf sich allein gestellt. „Man hat schon gemerkt, dass uns im Mittelfeld ein Mann gefehlt hat. Aber wir haben auch schlecht gespielt. Wir dürfen nicht nur lange Bälle schlagen, sondern müssen das spielen, was uns ausgezeich­net hat: hohes Pressing, am besten schon 20, 30 Meter vor dem gegnerisch­en Tor“, hofft er auf Besserung.

Ersichtlic­h wurde, dass die von Trainer Stefan Krämer gegen Halle gewählte Aufstellun­g im 4-4-2-System noch eingespiel­t werden muss. Zu oft wurden die falschen Mittel gewählt, um Kammlott oder Bieber in Szene zu setzen. Kamen die beiden aber doch einmal an den Ball, hatten auch sie es schwer, für Gefahr zu sorgen. Nicht eine ernsthafte Chance ergab sich in 90 Minuten.

Krämer wird sich wohl nicht nur deshalb überlegen, ob er diese Spielvaria­nte in Frankfurt aufbieten wird. Als Auswärtsma­nnschaft scheint die Umstellung auf eine Spitze wie in der vergangene­n Saison sinnvoll, um nicht zu schnell in Konter zu laufen und selbst schnelle Gegenstöße zu fahren.

Rückkehr zum alten System?

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FSV Frankfurt – RW Erfurt, Samstag,  Uhr Volksbank-stadion

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Carsten Kammlott (Nr. ) hatte gegen Halle nur eine Einschussm­öglichkeit kurz vor Schluss. Foto: Sascha Fromm

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