Kammlott verspricht Besserung
Erfurts Angreifer verspürt trotz verpatztem Auftakt beim Zweitliga-absteiger FSV Frankfurt keinen Druck
Erfurt. Das Training dauerte am gestrigen Mittwochvormittag länger als sonst. Neben den Einheiten auf dem Platz wurde in einer ausgiebigen Videoanalyse das Spiel gegen Halle (0:3) noch einmal ausgewertet. „Das war das schlechteste Spiel, was wir unter unserem neuen Trainer abgeliefert haben. Auch in der Mannschaft konnte keiner so richtig erklären, warum wir so eine schwache Leistung gezeigt haben“, sagt Angreifer Carsten Kammlott.
So bitter die deutliche Niederlage zum Auftakt auch ausfiel – die Rot-weißen waren an diesem Wochenende nicht allein. Magdeburg (0:3 gegen Fortuna Köln) und Bremen II (0:3 gegen Aufsteiger Sportfreunde Lotte) gingen am 1. Spieltag mit dem gleichen Heimresultat unter. Der Auftakt wurde verpatzt – doch am Samstag (14 Uhr) bietet sich die Gelegenheit zur Wiedergutmachung, wenn die Erfurter beim Zweitliga-absteiger FSV Frankfurt zur Gast sind. Die Hessen erreichten am letzten Wochenende mit viel Glück ein 1:1-Remis in Kiel, wirkten aber in der Defensive alles andere als gut geordnet.
„Es bringt ja nichts, sich noch ewig Gedanken zum letzten Spiel zu machen“, sagt Kammlott. Besonderen Druck durch die Auftaktniederlage verspürt der 26-Jährige aber nicht. Von einem möglichen Fehlstart will er ebenso wenig sprechen. „Wir haben jetzt ein Spiel verloren. Vorige Saison, als es um den Klassenerhalt ging, da standen wir unter Druck“, meint der Offensivmann.
Mit Christopher Bieber hatte er erstmals einen zweiten Angreifer neben sich. In der abgelaufenen Spielzeit war er stets auf sich allein gestellt. „Man hat schon gemerkt, dass uns im Mittelfeld ein Mann gefehlt hat. Aber wir haben auch schlecht gespielt. Wir dürfen nicht nur lange Bälle schlagen, sondern müssen das spielen, was uns ausgezeichnet hat: hohes Pressing, am besten schon 20, 30 Meter vor dem gegnerischen Tor“, hofft er auf Besserung.
Ersichtlich wurde, dass die von Trainer Stefan Krämer gegen Halle gewählte Aufstellung im 4-4-2-System noch eingespielt werden muss. Zu oft wurden die falschen Mittel gewählt, um Kammlott oder Bieber in Szene zu setzen. Kamen die beiden aber doch einmal an den Ball, hatten auch sie es schwer, für Gefahr zu sorgen. Nicht eine ernsthafte Chance ergab sich in 90 Minuten.
Krämer wird sich wohl nicht nur deshalb überlegen, ob er diese Spielvariante in Frankfurt aufbieten wird. Als Auswärtsmannschaft scheint die Umstellung auf eine Spitze wie in der vergangenen Saison sinnvoll, um nicht zu schnell in Konter zu laufen und selbst schnelle Gegenstöße zu fahren.
Rückkehr zum alten System?
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FSV Frankfurt – RW Erfurt, Samstag, Uhr Volksbank-stadion