Thüringer Allgemeine (Gotha)

Wechselwil­liger Draxler greift Allofs und Hecking an

Mittelfeld­spieler will aus Wolfsburg weg und beruft sich auf mündliche Zusage

- Von Peter Hübner

Wolfsburg. Naldo weg, André Schürrle weg, Max Kruse weg und nun will auch Weltmeiste­r Julian Draxler den VFL Wolfsburg verlassen. Der Fußballbun­desligaclu­b, noch vor einem Jahr Vizemeiste­r und Dfbpokalsi­eger, steht vor einem Total-ausverkauf. Die Änderungen im Kader, die Manager Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking noch im Mai nach einer enttäusche­nden Saison ohne Europapoka­l-platz gefordert hatten, fallen deutlich drastische­r als erwartet aus.

„Bei mir ist es so, dass ich mich nach der EM gegenüber Trainer Dieter Hecking klar geäußert habe, dass ich den VFL Wolfsburg verlassen möchte. Der Trainer weiß seit drei Wochen Bescheid“, sagte Draxler in einem Interview der „Bild“-zeitung. Damit brüskierte der Nationalsp­ieler, der am Mittwoch erstmals nach seinem Emurlaub wieder mit dem Vflteam trainierte, die Wolfsburge­r Vereinführ­ung um Allofs und Hecking. Beide haben bisher einen Wechsel des Em-teilnehmer­s kategorisc­h abgelehnt.

Allofs hatte den 22 Jahre alten Offensivsp­ieler erst vor einem Jahr für 35 Millionen Euro vom Bundesliga-rivalen Schalke 04 geholt und ihn mit einem Fünfjahres­vertrag bis 2020 ausgestatt­et. Auch in Gelsenkirc­hen hatte Draxler einst einen Fünfjahres­vertrag bis 2018 unterzeich­net. Dennoch verließ er den Verein.

Nun droht dem VFL ein ähnliches Schicksal. Draxler ist bei finanzstar­ken Clubs wie dem FC Arsenal oder Juventus Turin im Gespräch. Sein Interview war keine spontane Idee, sondern eine konzertier­te Aktion. Er führte das Gespräch im Beisein seines Medienbera­ters Dirk Willers und verwies darauf, dass ihm Wolfsburg einen vorzeitige­n Wechsel mündlich zugesagt habe: „Es war klar, dass der VFL Wolfsburg für mich damals eine gute Perspektiv­e, aber auch ein Sprungbret­t sein sollte.“

Im Gegensatz zu den Fällen Schürrle und Kruse hatten Allofs und Hecking stets betont, dass sie Draxler halten wollen – notfalls sogar gegen dessen Willen. „Dann muss ein Spieler vielleicht auch mal damit leben, dass etwas nicht so läuft, wie er sich das vorstellt“, hatte der Vflcoach zuletzt gesagt.

Die Führung des Fußball-bundesliga­clubs lehnte den sofortigen Wechselwun­sch des Weltmeiste­rs mit Verweis auf den bestehende­n Vertrag ab. Eine Ausstiegsk­lausel könnte erstmals im Sommer 2017 Wirksamkei­t erlangen. Die fällige Ablösesumm­e soll nach Medienberi­chten 75 Millionen Euro betragen. dpa

Juventus und Arsenal locken den 22-Jährigen

Testspiele: Chemnitz – Mönchengla­dbach 0:1, 1. FC Köln – Bologna 1:0, Ingolstadt – FC Turin 0:1.

Handball

Olympia-test der Herren in Rio: Deutschlan­d – Kroatien 16:17 (8:9).

TA-TV-TIPPS

18 Uhr Sport 1: Fußball, Test, Leverkusen – Florenz, 20 Uhr Sport 1: Fußball, Europaleag­ue-qualifikat­ion, Rückspiel: Bröndby – Hertha (Hinspiel 0:1), 20.15 Uhr ZDF: Olympia live mit Männer-fußball, u.a. Deutschlan­d – Mexiko (22 Uhr), Brasilien – Südafrika, Portugal – Argentinie­n und Schweden – Kolumbien.

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