Die türkische Karte im Wahlkampf
Leser haben keinerlei Verständnis für die verbalen Attacken des türkischen Präsidenten Erdogan
Der irrationale Crashkurs des Sultans Erdogan veranlasst die regierende politische Kaste zu bisher nicht zu erwartenden Maßnahmen. Kurz vor den Parlamentswahlen in den Niederlanden untersagte Ministerpräsident Rutte Wahlkampfauftritte von hochrangigen türkischen Politikern in seinem Staat, begründet aus Sorge um Sicherheit und Ordnung. Es war ein geschickter Schachzug, die türkische Karte zu ziehen, um seiner Konkurrenz, nämlich der politischen Gruppierung, die als Populisten, Nationalisten und Europafeinde verortet werden, Wähler abspenstig zu machen. Das Planspiel erfüllte sich.
Die saarländische Ministerpräsidentin Kramp-karrenbauer (CDU) plante kurz vor der Landtagswahl, in ihrem Bundesland türkischen Politikern Wahlpropaganda für die Verfassungsänderung in der Türkei zu verbieten, obwohl seitens der Türkei keine derartige Absicht bekundet wurde. Handelt es sich um ein alleiniges Vorpreschen Frau Kamp-karrenbauers?
Wohl kaum, schließlich gehört sie ja dem Bundesvorstand der Kanzlerinpartei an. Der politische Normalverbraucher dürfte keine Mühe haben, ein Wahlkampfmanöver zu erkennen.
Joachim Hartung, Gotha
Verbalkrieger und Heißsporne wie Erdogan, Trump oder Kim Jong-un mögen in den Eu-staaten von manchen willkommen sein, andere sehen sie lieber von hinten. Wie wäre es, wenn man sie zum Nachhilfeunterricht in Sachen friedlicher Koexistenz einladen würde?
Erste Lektion: Eine ausführliche Analyse der „Ringparabel“aus „Nathan der Weise“von Gotthold Ephraim Lessing mit dem Ziel der Einberufung einer Weltabrüstungskonferenz, an deren Ende ein internationaler Vertrag über Gewaltverzicht stehen sollte. Übrigens ist der Mensch auch im fortgeschrittenen Alter noch lernfähig. Hartmut Holland, Zella-mehlis
Ich dachte, mich haut`s aus den Socken. Zitat Erdogan: „Wenn ihr euch weiterhin so benehmt, wird morgen kein einziger Europäer, kein einziger Westler auch nur irgendwo auf der Welt sicher sein und beruhigt einen Schritt auf die Straße setzen können“. Was erlaubt sich dieser Schurke überhaupt mit seinen Drohungen. Will er etwa, wie der IS, Europa mit Terror überziehen? Diese Drohung lässt darauf schließen.
Wann will die Kanzlerin, bzw. die deutsche Regierung den Willen des Volkes akzeptieren, dem Treiben diese Autokraten ein Ende setzen und mit Konsequenzen reagieren.
Ich nenne diesen Langmut nicht diplomatische Klugheit, sondern Feigheit. Deutschland hat sich mit seinem Asylabkommen mit der Türkei erpressbar gemacht und das wird nun weidlich ausgenutzt. Es gibt außer diesem Abkommen auch noch andere Möglichkeiten den Asylantenzustrom in Grenzen zu halten. Man muss nur die bestehenden Gesetze konsequenter anwenden. Man könnte aber auch die von Merkel an Trump zugesagten Rüstungsmilliarden in die Entwicklungspolitik in den Herkunftsstaaten stecken.
Ein Fakt bleibt aber: Deutschland alleine kann nicht die Welt retten und hat es auch nicht nötig, sich von einem Pausenclown beleidigen zu lassen.
Herbert Rindt, Eisenach
Wie blind sind die Türken? Sie folgen ohne Überlegung Herrn Erdogan. Dieser Mann führt sich wie ein Kleinkind auf, das vom Spielplatz gescheucht wurde.
Otto Laub, Nordhausen