Hunderte treten in Parteien ein
Wahlsonntag bringt viele neue Mitglieder
▶ ▶ Neue Mitglieder Die Wahl hat bei einigen Parteien zu einem sprunghaften Anstieg der Mitgliedschaftsanträge geführt. Bei der SPD gingen seit Sonntagabend rund 1400 Online-anträge ein. Die CDU erhielt laut Parteizentrale zwischen Sonntag- und Montagnachmittag rund 220 Anträge über die Webseite. Die Grünen verzeichneten ebenfalls ein erhöhtes Interesse: Seit dem Wahlsonntag sind nach Parteiangaben 268 Menschen den Grünen beigetreten. Auch die Linke konnte neue Mitglieder begrüßen. Schon am Sonnabend entschieden sich 130 Menschen für einen Beitritt, am Wahltag kamen weitere 250 dazu. „Einen solchen Trend hatten wir schon bei der Wahl von Trump“, sagt Linke-sprecher Hendrik Thalheim. „Bei den Menschen, die Angst haben vor einem Rechtsruck, steigt auf jeden Fall die Bereitschaft, sich zu engagieren.“ Weniger Frauen Mit dem Einzug der AFD in den Bundestag wird sich einiges im Parlament verändern – auch beim Frauenanteil. Im neuen Bundestag sind nur 31 Prozent der Abgeordneten weiblich, der niedrigste Wert seit 1998. Insgesamt gehen 491 Parlamentssitze an Männer, nur 218 an Frauen. Verantwortlich ist dafür unter anderem die AFD: Nur auf zehn der 93 Afd-sitze nehmen Frauen Platz, ein Anteil von elf Prozent der Mandate. Nicht viel besser sieht es bei der CDU und der CSU aus. Dort gehen 49 von 246 Sitzen an Frauen. Weibliche Abgeordnete machen damit 20 Prozent der Unionsfraktion aus. Eine Mehrheit bilden weibliche Abgeordnete nur bei Grünen und der Linken: 57 Prozent der Grünen-fraktion sind Frauen, 53 Prozent bei der Linken.
Erfolg für Satirepartei Zu den Siegern der Wahl zählt sich auch die „Partei“. Die Satirepartei unter Führung von Martin Sonneborn, ehemaliger Chefredakteur des Magazins „Titanic“, konnte 0,97 Prozent der Wähler von sich überzeugen. „Das ist eine Verfünffachung des Wahlergebnisses aus der BTW13“, hieß es am Montag auf dem Facebook-account der „Partei“. (cla/tma)