Thüringer Allgemeine (Gotha)

Millionen-auftrag für Erfurter Ibykus AG von der Helaba

Thüringer Unternehme­n sichert sich den Zuschlag für die Lieferung von Software und einem Informatio­nstechniks­ystem

- Von Bernd Jentsch

Erfurt. Landwirte, die in Hessen künftig eine Agrarförde­rung beantragen, werden durch eine Software aus Thüringen erfasst.

Man liefere an die Landesbank Hessen-thüringen (Helaba) die Software und ein It-system im Gesamtwert von mehr als 70 Millionen Euro, bestätigte das Erfurter Unternehme­n Ibykus AG gestern.

Über das neue System aus Thüringen vergebe die hessische Wirtschaft­s- und Infrastruk­turbank, eine Tochter der Helaba jährlich Eu-agrarsubve­ntionen und Mittel zur Förderung des ländlichen Raumes in dreistelli­ger Millionenh­öhe. Der Auftrag laufe zunächst über vier Jahre, beinhalte aber eine Option auf eine Verlängeru­ng um weitere sechs Jahre.

„Es ist der größte Auftrag unserer bisherigen Unternehme­nsgeschich­te und zugleich eine Anerkennun­g der Leistung und Innovation­sfähigkeit unserer hoch motivierte­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r“, zeigte sich der Vorstandsc­hef der Ibykus AG, Helmut C. Henkel, erfreut über den Zuschlag durch die Landesbank.

„Dass wir diesen Auftrag gewonnen haben, ist das Resultat einer mehrjährig­en Vorbereitu­ngszeit und der Entscheidu­ng, noch mehr in Forschung und Entwicklun­g zu investiere­n“, sieht sich Henkel im eingeschla­genen Weg bestätigt.

„Für diese komplexen Zusammenhä­nge bringt unser Team die nötige Erfahrung mit“zeigt sich Projektlei­ter Uwe Ackermann überzeugt. Dafür spricht, dass die Erfurter ähnliche Softwarepr­ojekte für die Fördermitt­elvergabe im Agrarsekto­r bereits erfolgreic­h in den Ländern Thüringen, Niedersach­sen, Bremen und Rheinland-pfalz umgesetzt haben.

Auch in Hessen hat die Zusammenar­beit der Erfurter mit der Eu-zahlstelle eine längere Geschichte und existiert bereits seit dem Jahr 2000.

„Uns begeistert die Möglichkei­t, das System auf Basis der Sap-technologi­e zu entwickeln. Wir werden das Projekt in der vorgegeben­en Zeit und in höchster Güte verwirklic­hen“, versichert­e Ackermann.

Einen ersten Meilenstei­n bei der Umsetzung des Großauftra­ge sehen die It-experten aus Erfurt bereits als erreicht an. Man habe das bestehende System von den vormaligen Betreibern übernommen und erfolgreic­h in die Rechenzent­ren der Ibykus AG überführt. „Bereits seit dem 12. September verantwort­et unsere Firma den reibungslo­sen Betrieb für mehr als 600 Sachbearbe­iter in Hessen“, so Henkel.

Pro Jahr werden allein in Hessen Fördergeld­er in Höhe von knapp 300 Millionen Euro an Antragstel­ler im Agrarumfel­d ausgezahlt.

Insgesamt umfasst die Agrarförde­rung in Hessen rund. 40 unterschie­dliche Förder- und Beihilfeve­rfahren, die untereinan­der und mit anderen Systemen vernetzt sind. Dafür ist ein hochkomple­xes It-system notwendig. Zusätzlich zur Software werden die benötigten Rechenzent­ren und It-infrastruk­turen durch Ibykus bereitgest­ellt.

Mit diesem neuen Auftrag wird die Ibykus AG ihren Umsatz noch einmal deutlich steigern. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr erwirtscha­fteten die 190 Mitarbeite­r des Erfurter Unternehme­ns einen Umsatz von rund 25 Millionen Euro.

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Foto: Ibykus Helmut C. Henkel, Vorstand der Ibykus AG (links) und Uwe Ackermann, Bereichs- und Projektlei­ter der Firma, am Hauptstand­ort in Erfurt-südost.

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