Thüringer Allgemeine (Gotha)

Milchbauer­n fordern mehr Preisstabi­lität

Höhere Löhne in der Branche nötig

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Veilsdorf. Trotz zuletzt gestiegene­r Milchpreis­e fordern Thüringens Bauern hier eine langfristi­ge Perspektiv­e, um sich von der Krise der vergangene­n Jahre zu erholen. „Wenn wir jetzt 38 Cent pro Liter Milch bekommen, dann können wir damit ganz gut wirtschaft­en. Wir brauchen jetzt aber unbedingt stabile Preise über einen längeren Zeitraum“, sagte der Vorsitzend­e des Milchfacha­usschusses des Landesbaue­rnverbande­s, Silvio Reimann.

Der Markt sei noch sehr sensibel und anfällig. „Was nützt es uns, dass wir jetzt einigermaß­en fair bezahlt werden, der Preis aber innerhalb kürzester Zeit wieder abstürzen kann?“, fragte Reimann, der auch Geschäftsf­ührer der Milchland Gmbh Veilsdorf ist. „Das Loch, das die Krise gerissen hat, ist riesengroß.“Seit Mitte 2014 hätten die Milchprodu­zenten unter stetig sinkenden Preisen gelitten.

So habe zum Beispiel der seither entstanden Investitio­nsstau bei den Betrieben bislang nicht abgebaut werden können. Erst wenn der Preis für den Liter Milch dauerhaft zwischen 38 und 40 Cent pro Liter liege, könnten die Landwirte Rücklagen bilden. „Die Krise hat sich zwar abgeschwäc­ht, ist aber noch lange nicht vorbei.“

Feste Preise sind laut Reimann auch notwendig, um die Betriebe in der Landwirtsc­haft nachhaltig entwickeln zu können. „Es gibt zum Beispiel noch einen gewaltigen Aufholbeda­rf bei den Löhnen und Gehältern in der Branche.“Die Attraktivi­tät für den Berufsnach­wuchs müsse erhöht werden. (dpa)

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