Radarfallen nicht verraten
Wolfgang Hölzer Geschwindigkeitskontrollen durch Blitzer zuvor öffentlich anzukündigen – was soll das?
Es muss geblitzt werden, das steht fest. Denn es ist sinnfrei, Regeln aufzustellen und dann deren Einhaltung nicht zu kontrollieren. Zuwiderhandlungen blieben ungeahndet.
Es wird immer Zeitgenossen geben, die sich nicht an Regeln gebunden fühlen.
Wenn denn aus mitunter bewusstem Fehlverhalten resultierende Folgen ausschließlich am Verursacher selbst hängen blieben – damit hätte ich kein Problem. Nur, oftmals sind es eben Andere, die den Schaden haben, schlimmstenfalls das Leben verlieren.
Die Statistiken sagen uns – überhöhte oder unangepasste Geschwindigkeit ist Hauptunfallursache im Straßenverkehr. Also, es muss kontrolliert, diszipliniert und spürbar bestraft werden. Das erreicht man mit angekündigten Kontrollen? Wer glaubt das?
Schizophren ist es doch: Einerseits publizieren Presse, Rundfunk und Internet die Kontrollstellen der Polizei, jedoch ist es verboten, Radarwarner und Blitzerapps im Auto zu verwenden. Wo ist, bitte schön, der Unterschied, ob ich den Blitzerstandort per Radio angesagt bekomme oder mein mobiles Gerät es mir verrät?
Übrigens, was hielte der Bürger davon, wären die Routen der Polizeistreifen tagesaktuell abrufbar? Für Kriminelle wäre das eine hilfreiche Information, wo sie demzufolge – von der Staatsmacht unbehelligt – ihrem „Handwerk“nachgehen, vielleicht den nächsten Einbruch starten können.
Der Vergleich hinkt, meinen Sie? Das Auto kann ich als Waffe bezeichnen. Denn wer mir bei Tempo 130 bis auf sehr wenige Meter an die hintere Stoßstange heranfährt, der bedroht mich damit – und das sehe ich genauso als kriminell an.