Thüringer Allgemeine (Gotha)

Vorerst zwei Millionen Euro weniger Schulden

Der Investor des FC Carl Zeiss Jena verzichtet auf die Rückzahlun­g der Hälfte seines Darlehens, lässt sich aber eine Hintertür offen

- Von Tino Zippel

Jena. Als klares Bekenntnis zum FC Carl Zeiss und das anstehende Stadionpro­jekt wertet Geschäftsf­ührer Chris Förster den Darlehensv­erzicht durch Anteilseig­ner Roland Duchatelet.

Der Belgier verzichtet auf die Rückzahlun­g von zwei Millionen Euro der von ihm zur Verfügung gestellten Kredite. Ausgestatt­et ist dieser Verzicht mit einem Besserungs­schein. Heißt: Die zwei Millionen Euro sind nur dann rückzahlba­r, wenn der FC Carl Zeiss Jena durch eine stabile Einnahmenb­asis dazu auch nachhaltig wirtschaft­lich in der Lage ist.

Der Schritt des Anteilseig­ners hat positive Auswirkung­en auf die Situation der Spielbetri­ebsgesells­chaft. Gleicht er doch die bilanziell­e Überschuld­ung aus und befriedet den DFB. Weitere 800 000 Euro stehen zum Abruf bereit und werden wohl nötig. Zwar haben sich die Einnahmen in der dritten Liga dank des Fernsehgel­des verbessert, aber unterm Strich steht noch kein ausgeglich­enes Ergebnis.

Im Rahmen des Runden Tisches zum Stadionbau offenbarte Förster deshalb zwei Finanzszen­arien, wie sich der Klub bis zum Jahr 2023 entwickelt. Beide fußen auf der Annahme, dass die Jenaer in der dritten Liga bleiben. Neben der Basisentwi­cklung schilderte er auch den besten Fall. „Die Realität wird hoffentlic­h zwischen beiden Varianten liegen“, sagt Förster.

Dabei geht der Drittligis­t davon aus, dass er noch drei Spielzeite­n ohne neues Stadion auskommen muss. Die dringende Notwendigk­eit einer Arena hatten Förster und Präsident Klaus Berka in einem Vortrag nochmals herausgest­ellt. Dabei gehe es längst nicht nur um normale Standards für Zuschauer oder die Wettbewerb­sfähigkeit. Als Ausbildung­sverein brauche der Club für das Erreichen des dritten Dfb-sternes den Stadionneu­bau, sagte Berka.

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Roland Duchatelet steht mit seiner Ehefrau auf der Tribüne im Jenaer Stadion. Foto: Tino Zippel

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