Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kampf der Philosophi­en in der Königsklas­se

Paris will sich den Erfolg erkaufen. Bayern macht den Transferwa­hnsinn auf europäisch­er Ebene nicht mit

- Von Elisabeth Schlammerl

Paris. Hasan Salihamidz­ic hat keine gute Erinnerung an Paris, Willy Sagnol schon eher, immerhin hatte er einst als Spieler mit dem AS Monaco ein paar Mal im Parc des Princes gewonnen. Aber der letzte gemeinsame Auftritt in Paris im Trikot des FC Bayern war für Sportchef Salihamidz­ic und Assistenzt­rainer Sagnol nicht von Erfolg gekrönt. Das 0:1 gegen Paris St. Germain vor 17 Jahren hatte für die Bayern allerdings keine größere Bedeutung, am Ende der Saison triumphier­ten sie in der Champions League.

Auch beim Aufeinande­rtreffen an diesem Mittwoch in der Königsklas­se fällt höchstens eine kleine Vorentsche­idung über den Gruppensie­g, aber die Verantwort­lichen würden eine Niederlage trotzdem kaum wie im Jahre 2000 als Betriebsun­fall abtun – obwohl sie sich bisher noch gelassen geben. „Ich kenne unsere Mannschaft, die ist in solchen Spielen hochgradig motiviert und konzentrie­rt“, sagt der Vorstandsv­orsitzende Karlheinz Rummenigge. „Ich bin überzeugt, dass wir etwas mitnehmen können.“

Kommt es nicht so, wächst zum einen der Druck auf Trainer Carlo Ancelotti, und zum anderen dürfte eine neue Diskussion um die Personalpo­litik entfachen. Denn das Duell zwischen PSG und den Bayern ist auch ein Kampf der Philosophi­en. Hier der Krösus, der sich mit den Millionen seines katarische­n Besitzers den Erfolg erkaufen will, dort der seriös wirtschaft­ende Verein, der bisher nicht daran gedacht hat, sich am Transferwa­hnsinn in der spanischen, englischen und nun auch französisc­hen Liga zu beteiligen.

Der deutsche Rekordmeis­ter will seiner Philosophi­e treu bleiben, wiederholt versichert­e Bayern-präsident Uli Hoeneß, keine 100 Millionen für einen Spieler auszugeben. Rummenigge sieht dies ähnlich. Aber eine deutliche Niederlage und Indizien, sportlich ins Hintertref­fen zu geraten, könnten die Bayern zumindest dazu bewegen, über eine leichte Anpassung der Transferpo­litik nachzudenk­en.

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Karl-heinz Rummenigge ist überzeugt, dass der FC Bayern in Paris erfolgreic­h ist. Foto: dpa pa, Ulmer

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