Nach Trennung von AFD: Spekulationen um neue Petry-partei
Frauke Petry hält sich Optionen für ihre politische Zukunft offen
Dresden/berlin. Macht sie’s oder macht sie’s nicht? Nach ihrem Bruch mit der AFD häufen sich die Spekulationen, dass Noch-parteichefin Frauke Petry eine neue Partei gründen wird. Befeuert werden die Mutmaßungen durch eine Internetadresse, die Petry bereits im Juli angemeldet hat.
Petry bestätigte am Mittwoch, die Adresse dieblauen.de registriert zu haben. Der Deutschen Presse-agentur sagte sie, das „Blau“verkörpere eine Idee, sei aber kein Parteiname. Um über Details zu sprechen, sei es aber noch zu früh.
Ihr Ehemann Marcus Pretzell, der am Dienstag ebenfalls seinen Austritt aus der Partei und seinen Rücktritt als Nrw-landeschef der AFD angekündigt hatte, schloss eine Parteineugründung im Zdf-„morgenmagazin“nicht aus. „Es gibt derzeit keine Partei, die in der Lage wäre, politische Veränderungen in Deutschland durchzusetzen“, sagte Pretzell. Eine bundesweite Partei nach Csu-modell bezeichnete er als ansprechend. „Man braucht die CSU bundesweit. Ein Modell auf Bundesebene erscheint mir sehr interessant“, sagte er dem „Kölner Stadtanzeiger“.
Petry hatte am Tag nach dem Wahlerfolg der Partei überraschend verkündet, nicht Teil der neuen Afd-fraktion im Bundestag sein zu wollen. Am Dienstag stellte sie dann klar, dass sie auch aus der Partei austreten werde. Gleichzeitig mit ihr und Pretzell verließen drei sächsische und ein nordrhein-westfälischer Landtagsabgeordneter ihre Fraktionen.
Unter den 93 Bundestagsabgeordneten der Partei hat bislang noch niemand angekündigt, Fraktion oder Partei verlassen zu wollen. Die verbleibende Parteispitze zeigt sich angesichts der Spekulationen gelassen. Petrys Abgang und die Möglichkeit einer neuen Partei würden der Afd-bundestagsfraktion „überhaupt keine Sorge“machen, so die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel am Mittwoch. (tma)