Dem Kavaliershaus folgt Wohnpark
Grundsteinlegung am Prinzenpalais. Die Arbeiterwohlfahrt investiert in das Projekt rund 13 Millionen Euro
Gotha. Die Bauarbeiten an der neuen Seniorenresidenz am Prinzenpalais schreiten voran. Mit einem Festakt wurde am Mittwoch der Grundstein für die neuen Gebäude beiderseits des Prinzenpalais gelegt.
Für die Errichtung der Neubauten war das Kavaliershaus im Vorfeld abgerissen worden. „Das Kavaliershaus war in seiner Art wirtschaftlich nicht mehr zu halten“, verteidigte Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) die Entscheidung zum Abriss. Mit diesem Plan schaffe die Arbeiterwohlfahrt (Awo) „ein völlig neues Wohnkonzept“, so Kreuch weiter.
Awo-geschäftsführer Michael Hack sieht die Wohnanlage als eine „echte Alternative“für Senioren. Mit diesem Bauprojekt „schließen wir eine Lücke in der Seniorenbetreuung in Gotha“, unterstrich Hack in seiner Rede.
Bis Anfang 2019 sollen hier in den neuen Gebäuden vier Senioren-wgs mit privaten Apartments und eigenem Bad, großzügiger Gemeinschaftsküche sowie ein gemeinsamer Wohnund Essbereich für 44 Bewohner entstehen. Zusätzlich sollen 31 Zwei- und Dreiraumwohnungen, von denen acht rollstuhlgerecht geplant seien, in den Neubauten Platz finden. Erste Bewerbungen gebe es bereits. Geplant sei ein Bezug der Räumlichkeiten im Frühsommer 2019.
Auf dem Gelände der Grundsteinlegung stand bis zum Juni dieses Jahr das 1790 errichtete Kavaliershaus, das durch die herzogliche Familie beispielsweise zur Beherbergung von Gästen genutzt wurde. Seit 1999 stand das Gebäudeensemble viele Jahre leer. Im Dezember 2014 erhielt die Awo den Zuspruch für eine Seniorenresidenz. Zur Realisierung des Projekts musste das Kavaliershaus dem Neubau weichen.
In der Vergangenheit wurde der Abriss des Kavaliershauses hitzig diskutiert. Ein Rettungsappell von Denkmalschützern im Mai konnte den Abriss nicht verhindern. Michael Hack erklärte in der Vergangenheit, dass das Kavaliershaus einsturzgefährdet und somit ein Erhalt nicht möglich gewesen sei.
Das Prinzenpalais hingegen werde aufwendig und denkmalpflegerisch saniert, so die offizielle Stellungnahme des Bauträgers. „Die historische Bedeutung des Gebäudes und die damit verbundene Verantwortung ist uns sehr bewusst“so Hack weiter. Hier sollen drei der Wohnungen und eine Tagespflege für 18 Senioren Platz finden. Der Festsaal im Erdgeschoss solle für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Insgesamt investiert die Awo nach eigenen Angaben rund 13 Millionen Euro in das Projekt.