Was sich Gärtner so alles erzählen
17 spannende Gartengeschichten wurden in einer Broschüre zusammengefasst, die im Thüringer Volkskundemuseum erhältlich ist
Erfurt. Das Gartenjahr neigt sich langsam dem Ende zu, fast alle Vorräte sind mittlerweile im Haus, Zeit also, auf die beschaulichen Herbststunden in der gemütlichen Stube und auf eine andere „Gartenzeit“zu schauen, die in Form einer Broschüre seit kurzem einlädt, nachzulesen, „was man sich vom (eigenen) Garten erzählt“. Die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen im Museum für Thüringer Volkskunde hat im Nachgang des Kolloquiums „Menschen und Gärten in Thüringen“das Heft herausgegeben, das 17 spannende Gartengeschichten der Thüringer zusammenfasst.
Die Erzählungen der Hobbyautoren aus Erfurt, Tannroda, Schloßvippach, Arnstadt, Bodelwitz, Vieselbach, Kerspleben und Bad Berka beschreiben die innige Beziehung der Gärtner zur Natur, deren Begeisterung und deren private Refugien, die oft als Freundestreff fungieren oder als Lebensmittelpunkt nicht selten ganze Generationen miteinander verbinden. Der Garten halte, so Ute Hinkeldein, eine der Autorinnen, das Leben „in Balance“.
Dennoch lässt sich beim jeweiligen Umgang der Pflanzenfreunde mit ihren Gärten in den letzten Jahrzehnten eine Nutzungsveränderung erkennen. Obst beispielsweise wird heute nur noch in kleineren Mengen angebaut, die Lust und Freude, zum Beispiel an der selbst gerührten Marmelade, steht mittlerweile im Mittelpunkt. Auch sei der Garten heutzutage der ideale Ort zur Naturbeobachtung – Singvögel, Käfer, Frösche und Falter stehen nicht selten im Fokus. Aufschlussreich sind auch die verallgemeinerten Blicke auf das geliebte Grün, der Garten sei „ein Stück vom Glück“, berichtet zum Beispiel Bärbel Münchgesang oder ein „Quell schöpferischer Inspiration“bei Rosemarie und Lars Dahle.
Die reich bebilderte Broschüre, deren Herausgabe durch den Freistaat Thüringen gefördert wurde, ist in der Schriftenreihe der Volkskundlichen Beratungsstelle erschienen und gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt erhältlich,
& (0361) 6555612.