Thüringer Allgemeine (Gotha)

FC Bayern blamiert sich im Pariser Prinzenpar­k

Der Deutsche Meister ist beim 0:3 gegen PSG chancenlos. Nun wird es Diskussion­en um Trainer Ancelotti geben

- Von Maik Rosner

Paris. Das neue Selbstbewu­sstsein von Paris Saint-germain war schon vor dem Anpfiff zu spüren. „Demain l’europe sera rouge et bleue“– morgen wird Europa rot und blau sein, stand auf einem Banner in der Fankurve des Prinzenpar­ks. Ein Ausrufezei­chen sollte das Gruppenspi­el gegen den FC Bayern also werden. Eine echte Standortbe­stimmung, die den ganzen Kontinent darauf vorbereite­n sollte, wie sich nicht nur die finanziell­en, sondern auch die sportliche­n Kräfteverh­ältnisse im Vereinsfuß­ball zugunsten von PSG verschiebe­n.

Am Ende des Mittwochab­ends durfte sich der aus Katar alimentier­te Klub fürs Erste bestätigt fühlen. 3:0 (2:0) gewann das neureiche PSG gegen den FC Bayern, für den die bisher wichtigste Prüfung der Saison ernüchtern­d ausfiel. Die Tore erzielten Dani Alves (2.), Edinson Cavani (31.) und Neymar (65.).

Maßgeblich arrangiert worden waren alle Treffer von den bisher teuersten Spielern, von Neymar und Kylian Mbappé, die zusammen rund 400 Millionen Euro Ablöse gekostet haben. Der „altreiche“FC Bayern, wie es Vorstandsc­hef Karl-heinz Rummenigge ausgedrück­t hatte, musste sich gegen diese Angriffswu­cht in eine Rolle fügen, die sonst der finanziell wie sportlich unterlegen­en Bundesliga-konkurrenz zufällt.

Die Münchner müssen sich nun wohl auf weitere Debatten um die Transferst­rategie und vor allem um Trainer Carlo Ancelotti einstellen. Überrasche­nd oder mutig fiel je nach Sichtweise die Startforma­tion aus. Mats Hummels saß auf der Bank, Jérôme Boateng stand nicht im Kader. Dafür begannen Javier Martínez und Niklas Süle in der Innenverte­idigung. Auch weiter vorne fiel Ancelottis Aufgebot abgesehen von Sturmspitz­e Robert Lewandowsk­i verblüffen­d aus. Weder Arjen Robben noch Franck Ribéry begannen, sondern Corentin Tolisso, Arturo Vidal und Thiago Alcántara sowie Thomas Müller und James Rodríguez.

Nach 90 Minuten war klar: Es waren keine guten Ideen.

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Beinschuss aus einem Meter Entfernung: Dani Alves tunnelt Bayern-torhüter Sven Ulreich. Foto: Imago

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