Fantasie aus Pixeln und Bytes
Im Erfurter Kindermedienzentrum beginnt die spannende Geschichte der Virtual-reality-serie „Future Diaries“
Patrick Lipinski (42), Kraftfahrer, Oppurg:ich rauche auch im Auto – aber nur, wenn kein anderer mitfährt. Insbesondere dann nicht, wenn Kinder dabei sind. Ich finde das Verbot richtig, weil die Gesundheit der Kinder geschützt werden muss. Und ich bin dafür, dass wir in Deutschland auch so ein Gesetz bekommen. Erfurt. Stereo 3D. Die Schauspieler in ihren Kostümen verschmelzen mit der virtuellen Farbenwelt. Eine überflutete Stadt, flackernde Licher, in der Ferne sind riesige Wolkenkratzer auszumachen. Wir schreiben das Jahr 2047.
Die Filmszene entstand vor kahlem Hintergrund, blassblau. Die Fantasiewelt aus Pixeln und Bytes wurde erst am Computer geboren. Schnittbilder gibt es bei den Sequenzen nicht mehr. Der Zuschauer kann selbst entscheiden, wo seine Aufmerksamkeit hingeht. Der Blick wandert – 360 Grad sind möglich. Dank einer Virtual-reality-brille.
Im Erfurter Kindermedienzentrum wird derzeit der Trailer für eine Science-fiction-serie gedreht: „Future Diaries“erzählt die spannende Geschichte zweier konkurrierenden Weltanschauungen – „Utopia“und Omega“. Während das eine System basisdemokratisch aggiert und alle Ressourcen fair verteilt, verbirgt sich hinter „Omega“eine Allianz aus fünf Megakonzernen, deren Ziel pure Profitmaximierung ist.
„Bereits im Testimonial werden zahlreiche Probleme angesprochen“, erklärt Produzent Alexander Herrmann von der expanding focus Gmbh in Leipzig. Die Verschwendung von Ressourcen ist ebenso Thema wie Nachhaltigkeit und ein friedliches Zusammenleben. Angelegt ist die geplante Serie auf zehn Folgen, neben der Mitteldeutschen Medienförderung und der Sächsischen Kulturstiftung hat auch die Thüringer Staatskanzlei Geld für das Vorhaben bereitgestellt. Nun hoffen die Macher auf weitere nationale und internationale Partner, die das Potenzial der Virtualreality-serie erkennen.
Eine 20-köpfige Crew hat in den vergangenen Tagen eine spannende Zukunftswelt entstehen lassen. Die Schauspieler Clelia Sarto, Thomas Arnold, Tara Fischer und Samuel Schneider haben dieser ein Gesicht gegeben. Und wenn alles nach Plan geht, sind auch die Zuschauer bald Teil dieses Science-fiction-spaßes – denn über die sozialen Netzwerke und per App sollen sie mit einbezogen und vernetzt werden.