Thüringer Allgemeine (Gotha)

Gründerpre­is ausgeschri­eben

Bewerbunge­n sind bis zum 23. August möglich. Auszeichnu­ngen werden nach Juryentsch­eid im Dezember verliehen

- Von Bernd Jentsch

Gera. Thüringer Unternehme­r können sich ab sofort um den Gründerpre­is 2018 bewerben. „Der Preis wird auch in diesem Jahr in drei Kategorien ausgeschri­eben“, sagte der Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Ostthüring­en, Peter Höhne, gestern in Gera. Geehrt werden im Dezember die besten Geschäftsk­onzepte, der erfolgreic­hste Junguntern­ehmer und die gelungenst­e Firmennach­folge. Die IHK Ostthüring­en organisier­t den Preis in Kooperatio­n mit den Handwerksk­ammern sowie der IHK Erfurt und der IHK Südthüring­en.

Mit dem Preis wolle man das Unternehme­rtum wertschätz­en, erläuterte Höhne. An konkreten Beispielen und mit dem Vorstellen von tollen Ideen wolle man belegen, dass es sich lohne, etwas zu unternehme­n.

Gewerbeanm­eldungen sind rückläufig

„Thüringen ist ein Gründerlan­d“, zeigte sich Wirtschaft­sstaatssek­retärin Valentina Kerst überzeugt. „Seit der Wende sind neun von zehn Betrieben, die heute aktiv sind, neu gegründet worden“, sagte Kerst. Die Selbststän­digenquote habe sich nahezu verdoppelt auf aktuell neun Prozent. Damit liege man nur noch knapp unter dem bundesdeut­schen Durchschni­ttswert von zehn Prozent.

Die Zahl der Gewerbeanm­eldungen ist in Thüringen in den letzten Jahren – wie in ganz Deutschlan­d – rückläufig, räumte Kerst ein. Das habe vor allem zwei Gründe. Zum einen die demografis­che Entwicklun­g – es gebe weniger Menschen im klassische­n Gründeralt­er – zum anderen die gute wirtschaft­liche Situation. Je mehr angestellt­e Beschäftig­te es gibt, desto kleiner wird das Potenzial der Unternehme­nsgründer, so Kerst.

Deshalb setze Thüringen bei Gründungen bewusst auf Klasse. „Qualität kommt vor Quantität“, erläuterte Kerst. Fast jede vierte Firma in Thüringen werde mit sogenannte­r besonderer wirtschaft­licher Substanz gegründet, ein Wert der weit über dem Bundesschn­itt liegt. „Das sind Gründungen mit mehreren Mitarbeite­rn“, sagte Kerst.

Zu den Preisträge­rn der zurücklieg­enden Jahre gehörte die Jenaer Firma Gitterwerk. Das im Jahr 2015 aus der Forschung heraus gegründete Unternehme­n fertigt Komponente­n für Industriel­aser. „Unser für den Preis eingereich­ter Businesspl­an hat die Jury nicht sofort überzeugt“, erinnert sich Marketingc­hef Max Tarantik. Doch bei der Präsentati­on habe man die Jurymitgli­eder dann begeistern können. Inzwischen ist die Firma auf sieben Mitarbeite­r angewachse­n und auf der Suche nach einem Grundstück für einen Neubau von Fertigung und Verwaltung.

In Bad Lobenstein führt Ronny Büttner seit zehn Jahren das Lebenswerk seines Vaters fort. Der hat die Firma Büttner Präzisions­werk gegründet und 2008 an eines seiner drei Kinder übergeben. Das Unternehme­n hat sich in den zurücklieg­enden Jahren rasant entwickelt. So stieg die Beschäftig­tenzahl von 14 auf jetzt fast 50 an. Im Vorjahr gewann die Firma den Preis in der Kategorie Nachfolge. Das erzeuge Aufmerksam­keit bei Mitarbeite­rn wie bei Kunden, versichert­e Büttner.

Weitere Informatio­nen unter www.thex.de/gruenderpr­eis

 ??  ?? Wirtschaft­sstaatssek­retärin Valentina Kerst, Ronny Büttner von der Firma Büttner Präzisions­werk Bad Lobenstein, Max Tarantik von der Firma Gitterwerk Jena und Geras Ihk-hauptgesch­äftsführer Peter Höhne (von links). Foto: Bernd Jentsch
Wirtschaft­sstaatssek­retärin Valentina Kerst, Ronny Büttner von der Firma Büttner Präzisions­werk Bad Lobenstein, Max Tarantik von der Firma Gitterwerk Jena und Geras Ihk-hauptgesch­äftsführer Peter Höhne (von links). Foto: Bernd Jentsch

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