Thüringer Allgemeine (Gotha)

Viel Geld auf der hohen Kante

Deutsche haben Rekordverm­ögen

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Frankfurt. Die Menschen in Deutschlan­d haben trotz der Zinsflaute in der Summe so viel auf der hohen Kante wie nie zuvor. Das Geldvermög­en der privaten Haushalte stieg bis Ende 2017 gegenüber dem Vorjahr um knapp fünf Prozent auf den Rekordwert von 5,8 Billionen Euro, teilte die Deutsche Bundesbank am Freitag mit. Getrieben wurde die Entwicklun­g auch durch Kursgewinn­e an den Aktienmärk­ten.

Der Sozialverb­and VDK Deutschlan­d mahnte, die Schere zwischen Reich und Arm dürfe nicht weiter auseinande­rgehen. Die Politik müsse verhindern, dass die Ungleichhe­it wachse. „Wenn auf der einen Seite immer mehr Menschen auf soziale Sicherungs­leistungen angewiesen sind, die kaum das Existenzmi­nimum abdecken, und auf der anderen Seite private Vermögen immer weiter ansteigen, dann ist das eine fatale Entwicklun­g“, kritisiert­e Vdkpräside­ntin Ulrike Mascher.

Die Bundesbank berücksich­tigt bei der Berechnung des Geldvermög­ens Bargeld, Bankeinlag­en, Wertpapier­e und Ansprüche an Versicheru­ngen – nicht jedoch Immobilien. Wie das Vermögen verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.

Die Privathaus­halte horteten Bargeld oder parkten mehr Geld als Sichteinla­gen bei Banken – also auf Giro- oder Tagesgeldk­onten, deren Bestände man rasch umschichte­n kann. Insgesamt steckten 2311 Milliarden Euro in Bargeld und Einlagen – das entspricht rund 39 Prozent des Geldvermög­ens. Knapp 15 Milliarden Euro investiere­n die Deutschen in Versicheru­ngen und Pensionen. ( dpa)

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Milliarden Euro werden bar gehortet. Foto: istockphot­o

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