Machnig geht mal wieder – vorerst
Der frühere Thüringer Wirtschaftsminister wurde am Freitag als Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium verabschiedet
Erfurt/berlin. So einen Abschied, sagte Matthias Machnig, den bekämen sonst manchmal nicht mal Minister. Eine sehr würdige Veranstaltung sei das gewesen. „Die sind alle hier sehr traurig, dass ich gehe.“
Der Mann, der von 2009 bis 2013 in Thüringen Wirtschaftsminister war, schafft es eben immer sehr rasch, einen daran zu erinnern, dass Bescheidenheit nicht seine allererste Eigenschaft ist. Aber tatsächlich herrschte am Freitag im Berliner Bundeswirtschaftsministerium ein größerer Auflauf, um das Ende der Dienstzeit des Staatssekretärs Machnig zu würdigen.
Alle waren da, der aktuelle Minister Peter Altmaier von der CDU und der gewesene von der SPD, Machnigs alter Kumpel Sigmar Gabriel – der wie, der Geehrte fand, „eine sehr schöne Rede“hielt.
Dass der beamtete Staatssekretär mit 57 ausscheidet, hat vor allem anderen damit zu tun, dass er Sozial- und nicht Christdemokrat ist. In ein CDU-HAUS, sagte er gestern gut gelaunt ins Telefon, passe er halt parteipolitisch nicht so richtig hinein. Was er jetzt machen werde, das wisse er noch nicht. „Aber da fällt mir ganz sicher etwas ein.“
An Thüringen, sagt Machnig, denke er noch ab und zu. Der neue SPD-CHEF oder die Kommunalwahlen, dies alles bekomme er von der Ferne mit. Und dann natürlich die Insolvenz des FC Rot-weiß, für den er in Erfurt das neue Stadion organisiert hatte: „Das ist wirklich sehr, sehr traurig.“
Ansonsten hat der Staatssekretär a. D., der in den einstweiligen Ruhestand geht, auch noch offiziell etwas mit Thüringen zu tun. Nachdem er gut 150 000 Euro an Pensionsgeldern ans Land zurückzahlen musste, die er laut Urteil unrechtmäßig erhielt, steht noch die Berufungsverhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht aus.