Thüringer Waldquell sprudelt
Unternehmen in Schmalkalden mit neuem Absatzrekord. Weitere Investitionen in den Standort angekündigt
Schmalkalden. Thüringer trinken Mineralwasser aus der Region. Vor allem das stille und das sanfte Wasser aus dem Thüringer Wald erfreuten sich im zurückliegenden Jahr einer großen Beliebtheit.
„Bei beiden Sorten wuchs der Absatz im Vorjahr zweistellig“, betätigte der Geschäftsführer der Firma Thüringer Waldquell, Thomas Heß, gestern in Schmalkalden. Gegen den bundesweiten Trend konnte sein Unternehmen erneut mehr Getränke verkaufen als ein Jahr zuvor. In Thüringen ging der Absatz um ein Prozent, bundesweit um zwei Prozent zurück. dagegen verzeichneten die Thüringer ein Plus von zwei Prozent.
Mit 115,8 Millionen Litern alkoholfreier Getränke hat Thüringer Waldquell ein neues Absatzhoch erreicht. Mit den Marken „Thüringer Waldquell“und „Vita Cola“ist man jeweils Marktführer im jeweiligen Segment in Thüringen. Wasser der Marke „Rennsteig“belegt den zweiten Platz.
Trend zu Erzeugnissen aus der Region hält an
„Über die Hälfte des Absatzes wurde durch Mineralwasser erzielt“, sagte Heß. Dabei profitiere man auch vom anhaltenden Trend zum Kauf von regionalen Erzeugnissen. In einer Umfrage hätten 78 Prozent der Konsumenten betont, dass sie Produkte aus der Region bevorzugt kaufen würden. Auf diesen Trend habe man schon vor einigen Jahren gezielt reagiert und die Thüringer auf den Vorteil von kurzen Transportwegen aufmerksam gemacht, so Heß.
Seit der Übernahme durch die Hassia-gruppe aus dem hessischen Bad Vilbel im Jahr 2005 wurden laut Heß bereits mehr als 23 Millionen Euro in das Südthüringer Unternehmen investiert. Für das laufende Jahr erwarte er eine Summe zwischen 1,5 und 2,0 Millionen Euro, die in den Standort ausgegeben wird, so Heß. „Unser Verwaltungsgebäude muss dringend erneuert und zeitgemäß hergerichtet werden“, nannte der Firmenchef ein Vorhaben. Hinzu komme die Umrüstung einer der drei Abfüllanlagen für neue, kleinere Mehrwegflaschen für die Limonaden. Damit reagiere man auf verändertes Kaufverhalten.
Während man beim Mineralwasser rund 80 Prozent der Absatzmenge in Mehrwegflaschen abfülle, sind es bei der Marke Vita inzwischen nur noch etwa 55 Prozent. räumte Heß ein. Zu dieser Verschiebung zugunsten der Einwegverpackungen beigetragen haben die neuen Vita-energydrinks. die seit Anfang März auf dem Markt sind.
„Hier hat uns die beauftragte Marktforschung unmissverständlich gesagt, dass die junge Zielgruppe eine kleine Dose wünscht“, sagte Heß. Der Erfolg gibt den Marktforschern recht. In vielen Märkten waren die Dosen aus Schmalkalden nach wenigen Stunden ausverkauft. „Es sollten im ersten Jahr nach unseren Erwartungen 1,6 Millionen Dosen verkauft werden“, bestätigte Heß. Jetzt habe man rund eine Million Dosen binnen eines Monats absetzen können. „Dabei ist die geplante Werbekampagne mit dem Erfurter Musiker Clueso noch gar nicht gestartet“, zeigte sich Heß überrascht.
Am Standort Schmalkalden beschäftigt die Firma Thüringer Waldquell aktuell 152 Mitarbeiter, darunter neun Auszubildende. 53 Lehrlinge zählte man seit 2005, 21 sind noch in der Firma. Ove Saffe wird neuer Geschäftsführer der Funke-mediengruppe. Der 57-Jährige leitet ab sofort gemeinsam mit Michael Wüller und Andreas Schoo das Essener Medienunternehmen und übernimmt die Verantwortung für den gesamten Zeitungsbereich der Gruppe, zu der auch die TA gehört.
Ove Saffe ist seit 2015 Geschäftsführer der Funke-zeitungen Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost und bleibt es, bis ein Nachfolger gefunden ist. Zuvor war Saffe unter anderem Geschäftsführer im Spiegelverlag, bei Gruner+jahr und im Berliner Verlag.
„Ove Saffe hat unter Beweis gestellt, dass er unsere Titel auch in schwierigen Märkten erfolgreich positionieren kann. Ich bin überzeugt davon, dass er die Regionalzeitungen unserer Mediengruppe mit seiner Erfahrung und seinem Engagement konsequent weiterentwickeln und ihre Marken weiter stärken wird“, sagt Julia Becker, Gesellschafterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Funke-mediengruppe, „ich freue mich sehr, dass wir jetzt wieder ein starkes Team an der Spitze unserer Mediengruppe haben.“