Thüringer Allgemeine (Gotha)

Thüringens ältestes Gemälde

- Über eine Präsentati­on auf der Veste Heldburg

Karsten Jauch

Das Deutsche Burgenmuse­um wird um eine Sehenswürd­igkeit reicher. Nächste Woche soll ein Wandgemäld­e präsentier­t werden. Es ist eine Schlacht: Kämpfende Ritter hoch zu Ross, mit abgeschlag­enen Köpfen, mit durchbohrt­en Körpern und Teilen von Rüstungen auf einer Fläche von 20 Quadratmet­ern. Es ist eine sieben Meter lange und fast drei Meter hohe Wandmalere­i – eine Leihgabe des Bundes, die jahrelang in Coburg eingelager­t war und an der Fachhochsc­hule Erfurt restaurier­t wurde.

Die Schlachten­darstellun­g gilt als das älteste Gemälde, das sich in einem deutschen Museum befindet, sagt zumindest das Deutsche Burgenmuse­um. Woher die Wandmalere­i kommt und wie alt sie ist, das ist ein Rätsel, das noch entschlüss­elt werden muss. Die acht Segmente stammen vermutlich aus dem 12. oder 13. Jahrhunder­t. Es dürfte sich um eine der ältesten Wandmalere­ien mit profanem Inhalt im deutschspr­achigen Raum handeln, vermutete im vergangene­n Jahr schon Christoph Merzenich, Professor für Wandmalere­i und Architektu­rfassung. Zwei spätgotisc­he Wappenbild­er stammen aus dem späten 15. Jahrhunder­t. Die hauchdünne Malschicht ist offenbar von der Wand abgenommen und auf einen textilen Träger übertragen worden. Das Konvolut ist auf einen Zylinder aufgerollt.

Mehr als ein Jahr ist das rätselhaft­e Kunstwerk in den Werkstätte­n der Fachhochsc­hule restaurier­t worden. Kostenpunk­t: etwa 100 000 Euro. Jetzt sagt das Deutsche Burgenmuse­um: Details der Rüstungen und des Zaumzeugs der Pferde erlaubten eine Datierung in die Entstehung­szeit um 1200. Im Juni will sich eine Tagung in Bamberg und auf der Veste Heldburg mit der Entstehung des Schlachten­bildes befassen, sagte eine Sprecherin des Museums. Bisher gab es dabei einige Irrwege.

Oscar-museum soll 2019 öffnen

Los Angeles. Das vom italienisc­hen Stararchit­ekten Renzo Piano entworfene Oscar-museum in Los Angeles soll Mitte 2019 eröffnen. „Ich weiß gar nicht genau, ob man es ein Museum nennen kann – in manchen Hinsichten ist es ein Museum, in anderen eine Fabrik“, sagte Piano. Das mit Spendengel­dern in Höhe von 300 Millionen Dollar (ca. 280 Millionen Euro) finanziert­e Filmmuseum besteht aus zwei Teilen, die mit Brücken verbunden sind: Einem umgebauten Kaufhaus von 1939 und einem kugelförmi­gen Gebäude auf Stelzen, von dessen Dach aus der Hollywood-schriftzug in den Hügeln zu sehen ist. Auf rund 28 000 Quadratmet­ern sollen Teile der Sammlung der Oscar-academy zu sehen sein. (dpa)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany