Thüringer Allgemeine (Gotha)

Regionalli­ga-reform sorgt weiter für hitzige Debatten

Bis zum Dfb-bundestag im September 2019 soll eine Entscheidu­ng über die dritte und vierte Fußball-liga getroffen sein. Heute tagt das Dfb-präsidium

- Von Eric Dobias

Frankfurt/main. Die geplante Regionalli­ga-reform erhitzt seit Monaten die Gemüter. Heute beschäftig­t sich das Präsidium des Deutschen Fußball-bundes auf seiner Sitzung in Frankfurt mit dem heiklen Thema. Unsere Zeitung beantworte­t im Vorfeld die wichtigste­n Fragen dazu.

Wie gliedert sich derzeit die Regionalli­ga?

Seit der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/09 ist die Regionalli­ga die vierthöchs­te Klasse im deutschen Fußball. Zunächst wurde in drei Staffeln gespielt, seit 2012 in fünf. Die Thüringer Vereine Rot-weiß Erfurt, Wacker Nordhausen sowie ZFC Meuselwitz gehören zur Nordost-staffel.

Wie sieht die Aufstiegsr­egelung aus?

Bis zum Ende der vorigen Saison gab es drei Aufsteiger, die in Playoff-spielen zwischen den fünf Staffelsie­gern und dem Zweiten aus dem Südwesten ermittelt wurden. Weil dadurch jedes Jahr mindestens zwei Staffelsie­ger nicht aufsteigen konnten, forderten die Regionalli­gavereine eine Reform. Der DFB beschloss deshalb, die Anzahl der Regionalli­gen perspektiv­isch auf vier zu reduzieren. Um künftig allen Staffelsie­gern den Aufstieg zu garantiere­n, soll gleichzeit­ig die Anzahl der Drittliga-absteiger von drei auf vier erhöht werden. Dies gilt als Übergangsl­ösung bereits für diese und die nächste Saison, in der jeweils drei Staffelers­te (diese Saison Südwest, Nordost, West) aus der Regionalli­ga direkt aufsteigen und die übrigen zwei (Bayern und Nord) in Hin- und Rückspiele­n den vierten Aufsteiger ermitteln.

Wie kommt die Reform voran?

Nach Ansicht der Drittligis­ten überhaupt nicht, weshalb die 20 Vereine die Rückkehr zu lediglich drei Absteigern fordern und am vergangene­n Wochenende eine geschlosse­ne Protestakt­ion abhielten. Sie fürchten, dass es am Ende bei fünf Regionalli­gastaffeln bleibt und trotzdem vier Vereine aus der 3. Liga absteigen müssen. Eine dauerhafte Abstiegspl­atz-erhöhung wurde vom DFB bislang aber ganz klar an die Reduzierun­g der Regionalli­ga-staffeln gekoppelt. Dies gestaltet sich jedoch schwierig. Der aktuelle Vorschlag einer Arbeitsgru­ppe, über den das Präsidium heute beraten will, sieht eine Aufteilung der Clubs der Regionalli­gen Nord, Nordost und Bayern auf zwei Staffeln vor. Dies ist faktisch nur durch eine Zerschlagu­ng des Nordostdeu­tschen Fußballver­bands möglich, der sich dagegen wehrt. Welche Alternativ­en gibt es?

Kommt es nicht zu einer Reduzierun­g, fordert der DFB von den Vertretern der Regionalli­gen Nord, Nordost und Bayern einen genauen Plan, wie künftig zwei Aufsteiger aus diesen drei Staffeln ermittelt werden sollen. Fest steht, dass die Regionalli­gen West und Südwest auf jeden Fall einen Direktaufs­teiger stellen.

Wann soll die Entscheidu­ng fallen?

Laut Dfb-präsident Reinhard Grindel soll bis zum Bundestag am 26./27. September 2019 eine mehrheitsf­ähige Lösung unter allen Dritt- und Viertligis­ten gefunden werden. (dpa)

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Die Fans in Deutschlan­d sind sich einig und geben ihre Meinung per Banner kund. Foto: M. Endberg
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Hagen Brosius auf dem Weg zu einem seiner Rudolstädt­er Siege. Auch in diesem Jahr gilt er als Favorit. Foto: Peter Scholz

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