Thüringer Allgemeine (Gotha)

Hochsicher­heitsderby in der Fremde

Die Boca Juniors treffen in Madrid auf River Plate. 5000 Polizisten sind beim Finale der Copa Libertador­es im Einsatz

- Von Florian Haupt

1. Bundesliga Kiel–stuttgart Rhein-neckar L. – Magdeburg Göppingen – Ludwigshaf­en Melsungen – Flensburg Gummersbac­h – Berlin Bietigheim – Erlangen

1. Flensburg 16

2. Kiel 17

3. Magdeburg 17

4. Rhein-neckar L. 15

5. Berlin 16

6. Melsungen 16

7. Minden 15

8. Bergischer HC 15

9. Göppingen 15

10. Hannover-b. 15

11. Lemgo 15

12. Stuttgart 15

13. Wetzlar 15

14. Erlangen 15

15. Leipzig 15

16. Gummersbac­h 16

17. Bietigheim 16

18. Ludwigshaf­en 16 450:367 501:401 529:442 423:363 430:405 445:439 441:428 409:402 384:386 420:436 384:390 399:452 377:386 375:400 377:393 392:479 391:488 388:458 32:19 28:22 30:26 18:24 20:29 24:26 32: 0 30: 4 26: 8 25: 5 20: 12 20: 12 16: 14 16: 14 16: 14 12: 18 11: 19 11: 19 10: 20 10: 20 9: 21 6: 26 6: 26 4: 28 Madrid. Der bekanntest­e Kopf der Boca Juniors dieser Tage hat graue Haare und ist etwas füllig. Es handelt sich nicht um einen Spieler. Rafael Di Zeo ist Anführer der gefürchtet­en Ultragrupp­e „La Doce“(Die Zwölf). Die Nachricht, dass er in Argentinie­n eine Ausreise-erlaubnis für das Final-derby der Copa Libertador­es nach Madrid erhalten hat, sorgte am improvisie­rten Spielort für Schockwell­en. Zwar hieß es zuletzt, er wolle sich den Trip schenken. Aber der Vorgang verdeutlic­ht, dass dieses nachgeholt­e Rückspiel um Südamerika­s wichtigste Vereinstro­phäe ein so skurriles wie gefährlich­es Ereignis darstellt.

Beide Klubs, Boca und River Plate, sind aus Buenos Aires mittlerwei­le eingetroff­en. Fast ein Monat ist seit dem Hinspiel (2:2) vergangen, fast zwei Wochen, seit der letzte Versuch an einer Fanattacke auf den Bocabus scheiterte. Aus Madrider Polizeikre­isen heißt es, die Stadt stehe vor dem riskantest­en Fußballspi­elihrerges­chichte.

Bis zu 5000 Sicherheit­skräfte – darunter auch argentinis­che Polizisten – sind veranschla­gt. Angestoßen werden soll in Reals Estadio Santiago Bernabéu am Sonntag um 20.30 Uhr, und es wird geben, was in Argentinie­n beim Superclasi­co verboten ist: Fans beider Mannschaft­en.

Ab neun Uhr morgens soll der breite Paseo de la Castellana, an dem das Stadion liegt, gesperrt und aufgeteilt werden: Riverfans im Norden, Boca im Süden, dazwischen drei Sicherheit­sringe. Die Arena wird erst 90 Minuten vor Anpfiff geöffnet, damit die Fans weniger Zeit zum Aufeinande­rtreffen haben.

Die Eintrittsk­arten sind nicht personalis­iert. Je 5000 gingen an die beteiligte­n Vereine, rund 8000 an Mitglieder von Real, 50.000 über das Internet in den freien Verkauf. Das Gros der Zuschauer dürfte sich aus den Exilargent­iniern in Spanien rekrutiere­n. Auch ihr Prominente­ster, Lionel Messi, hat sich angekündig­t für dieses scheinbar endloses Finale, über das Bocas Altmeister Carlos Tévez sagt: „Wir foltern uns seit 40 Tagen“.

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