Diktatur und Landkarten
Perthes-verlag und Nationalismus
Gotha. Ein brisantes Thema: Welche Auswirkungen auf die Herstellung von Landkarten in Gotha hatten der deutsche Nationalismus im Kaiserreich und – drastischer noch – während der Nazi-diktatur? Die politische Seite der Karten des Verlags Justus Perthes stehen am Mittwoch, 12. Dezember, 18.15 Uhr, im Mittelpunkt. An diesem Abend folgt die nächste öffentliche Veranstaltung der Reihe „Perthes im Gespräch“im Perthes-forum.
Philipp Julius Meyer werde in seinem Vortrag „Von neuen Zeiten und neuen Räumen: Justus Perthes und der ‚kartographische Standpunkt‘ im Zeitalter der nationalen Ideologien (1890-1945)“erste Ergebnisse seines Dissertationsvorhabens vorstellen, heißt es in der Ankündigung. Er werde die Verbindungen von Kartenproduktion und Ideologie vom späten 19. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs aufzeigen – mithin in der Zeitspanne, in der die politischen Ideologien der Moderne ihr mobilisierendes und gewalttätiges Potenzial am stärksten entfalteten. Ausgangspunkt bildeten die beiden prägendsten Kartografen des Verlags in dieser Zeit: Hermann Haack (1872-1966) und Paul Langhans (1867-1952). Anhand ihrer Biografien werde Meyer im Gespräch mit Sven Ballenthin und Petra Weigel den Verflechtungen von Verlagstradition, wirtschaftlichen Aspekten, Kartenstil und Politik nachgehen. (red)
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Mittwoch, . Dezember, . Uhr, Perthes-forum, Perthesstraße bis ; freier Eintritt