Ohrdruf plant 25 Millionen Euro für Investitionen
Bürgermeister stellt Entwurf zum Haushaltsplan 2019 im Stadtrat vor. Gemeindevertreter benennen zwei Straßen neu
Ohrdruf. „Wir haben erstmal groß geplant“, kommentierte Stefan Schambach (SPD) den Entwurf für den Haushalt 2019. Der Bürgermeister der Stadt Ohrdruf stellte am Donnerstagabend den Finanzplan im Stadtrat vor. Jedoch erst Ende Januar und damit nach der offiziellen Fusion mit Gräfenhain, Wölfis und Crawinkel soll der gemeinsame Haushalt 2019 von dem dann erweiterten Stadtrat beschlossen werden.
„Unser Ziel ist es, so viele Investitionen wie möglich über Fördermittel zu finanzieren“, sagte Schambach mit Blick auf das kommende Jahr. Um sich die Option offen zu halten, Projekte mit bewilligten Fördermitteln vorziehen und andere hintanzustellen, habe man mit 25 Millionen Euro den Vermögenshaushalt mit einem „riesigen Volumen“aufgestellt. „Wir werden also nicht alle im Entwurf festgehaltenen Investitionen tätigen“, stellt der Bürgermeister klar.
„Der große Umfang des Vermögenshaushaltes ist auch dem Umstand geschuldet, dass wir keine Reste aus dem Vorjahr übertragen dürfen“, erklärte Marina Poschwald, die Kämmerin der Stadt Ohrdruf, das enorme Budget.
Verschiedene Projekte sollen demnach im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. „Die Sanierung von Schloss Ehrenstein hat Priorität“, sagte Schambach. Das Dach des Nordflügels müsse noch neu gedeckt werden, zudem ständen weitere Arbeiten an der Fassade aus. Auch die Innengestaltung der Schlosses zu einem Museum soll nach Möglichkeit 2019 angestoßen werden.
Goldberghalle wird Großprojekt
Ein weiteres Großprojekt sei die Sanierung der Goldberghalle, wo das Dach und die Treppe erneuert werden sollen. Aber auch verschiedene städtebauliche Projekte seien im Entwurf des Haushaltes vorgesehen, darunter die Sanierung alter Häuser, die sich im Besitz der Gemeinde befinden. In Sachen Straßenbau werde im Wesentlichen der Investitionsplan von 2018 weitergeführt, merkte der Bürgermeister weiter an.
Außerdem würden zentrale Vorhaben der zukünftigen Ortsteile bereits im Entwurf des Haushaltsplans berücksichtigt, so Schambach. Als Beispiele nannte er die Generationenbegegnungsstätte, die in Gräfenhain Kinder und Senioren zusammenbringen soll. In Wölfis sei das größte Projekt dagegen die Sanierung des Freibades. Auf den Einwand eines Stadtratmitgliedes, dass bei den Planungen die Baustelle am Michaelisplatz 4 nicht berücksichtigt sei, entgegnete Schambach, dass die Projekte priorisiert werden müssten. „Das Planungsbüro für die Bauarbeiten ist gerade mit der energetischen Sanierung der Goldberghalle befasst“, sagte der Bürgermeister. Zudem würden bei zukünftigen Arbeiten in diesem Bereich zuerst die angrenzenden Straßen berücksichtigt. „Der Rahmen der Städtebauförderung ist auch begrenzt, und das Schloss hat klar Vorrang“, sagte Schambach, der mit dem Entwurf des Haushaltes insgesamt Schulden der Stadt abbauen will.
Doch nicht nur die bevorstehenden Investitionen beschäftigten den Stadtrat. Im Rahmen der Gemeindefusion befassten sich die Gemeindevertreter auch mit Straßennamen und stimmten über die Umbenennung der Garten- und der Weststraße im Stadtgebiet ab. „Wir hatten uns in Vorbereitung des Zusammenschlusses darauf verständigt, dass die Straßen dort umbenannt werden, wo am wenigsten Anwohner betroffen sind“, sagte Schambach.
Zahlreiche Vorschläge für neue Straßennamen waren in den vergangenen Wochen von Bürgern eingegangen. Zwei Alternativen standen den Stadträten am Donnerstag noch zur Wahl. Sie benannten einstimmig die Gartenstraße in „An der Stadtmauer“um, die Weststraße tauften sie einstimmig auf „Zur alten Ziegelei“.