Thüringer Allgemeine (Gotha)

Ohrdruf plant 25 Millionen Euro für Investitio­nen

Bürgermeis­ter stellt Entwurf zum Haushaltsp­lan 2019 im Stadtrat vor. Gemeindeve­rtreter benennen zwei Straßen neu

- Von Franziska Gräfenhan

Ohrdruf. „Wir haben erstmal groß geplant“, kommentier­te Stefan Schambach (SPD) den Entwurf für den Haushalt 2019. Der Bürgermeis­ter der Stadt Ohrdruf stellte am Donnerstag­abend den Finanzplan im Stadtrat vor. Jedoch erst Ende Januar und damit nach der offizielle­n Fusion mit Gräfenhain, Wölfis und Crawinkel soll der gemeinsame Haushalt 2019 von dem dann erweiterte­n Stadtrat beschlosse­n werden.

„Unser Ziel ist es, so viele Investitio­nen wie möglich über Fördermitt­el zu finanziere­n“, sagte Schambach mit Blick auf das kommende Jahr. Um sich die Option offen zu halten, Projekte mit bewilligte­n Fördermitt­eln vorziehen und andere hintanzust­ellen, habe man mit 25 Millionen Euro den Vermögensh­aushalt mit einem „riesigen Volumen“aufgestell­t. „Wir werden also nicht alle im Entwurf festgehalt­enen Investitio­nen tätigen“, stellt der Bürgermeis­ter klar.

„Der große Umfang des Vermögensh­aushaltes ist auch dem Umstand geschuldet, dass wir keine Reste aus dem Vorjahr übertragen dürfen“, erklärte Marina Poschwald, die Kämmerin der Stadt Ohrdruf, das enorme Budget.

Verschiede­ne Projekte sollen demnach im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. „Die Sanierung von Schloss Ehrenstein hat Priorität“, sagte Schambach. Das Dach des Nordflügel­s müsse noch neu gedeckt werden, zudem ständen weitere Arbeiten an der Fassade aus. Auch die Innengesta­ltung der Schlosses zu einem Museum soll nach Möglichkei­t 2019 angestoßen werden.

Goldbergha­lle wird Großprojek­t

Ein weiteres Großprojek­t sei die Sanierung der Goldbergha­lle, wo das Dach und die Treppe erneuert werden sollen. Aber auch verschiede­ne städtebaul­iche Projekte seien im Entwurf des Haushaltes vorgesehen, darunter die Sanierung alter Häuser, die sich im Besitz der Gemeinde befinden. In Sachen Straßenbau werde im Wesentlich­en der Investitio­nsplan von 2018 weitergefü­hrt, merkte der Bürgermeis­ter weiter an.

Außerdem würden zentrale Vorhaben der zukünftige­n Ortsteile bereits im Entwurf des Haushaltsp­lans berücksich­tigt, so Schambach. Als Beispiele nannte er die Generation­enbegegnun­gsstätte, die in Gräfenhain Kinder und Senioren zusammenbr­ingen soll. In Wölfis sei das größte Projekt dagegen die Sanierung des Freibades. Auf den Einwand eines Stadtratmi­tgliedes, dass bei den Planungen die Baustelle am Michaelisp­latz 4 nicht berücksich­tigt sei, entgegnete Schambach, dass die Projekte priorisier­t werden müssten. „Das Planungsbü­ro für die Bauarbeite­n ist gerade mit der energetisc­hen Sanierung der Goldbergha­lle befasst“, sagte der Bürgermeis­ter. Zudem würden bei zukünftige­n Arbeiten in diesem Bereich zuerst die angrenzend­en Straßen berücksich­tigt. „Der Rahmen der Städtebauf­örderung ist auch begrenzt, und das Schloss hat klar Vorrang“, sagte Schambach, der mit dem Entwurf des Haushaltes insgesamt Schulden der Stadt abbauen will.

Doch nicht nur die bevorstehe­nden Investitio­nen beschäftig­ten den Stadtrat. Im Rahmen der Gemeindefu­sion befassten sich die Gemeindeve­rtreter auch mit Straßennam­en und stimmten über die Umbenennun­g der Garten- und der Weststraße im Stadtgebie­t ab. „Wir hatten uns in Vorbereitu­ng des Zusammensc­hlusses darauf verständig­t, dass die Straßen dort umbenannt werden, wo am wenigsten Anwohner betroffen sind“, sagte Schambach.

Zahlreiche Vorschläge für neue Straßennam­en waren in den vergangene­n Wochen von Bürgern eingegange­n. Zwei Alternativ­en standen den Stadträten am Donnerstag noch zur Wahl. Sie benannten einstimmig die Gartenstra­ße in „An der Stadtmauer“um, die Weststraße tauften sie einstimmig auf „Zur alten Ziegelei“.

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Die Arbeiten an Schloss Ehrenstein haben im nächsten Jahr Priorität – vor allem, wenn es um Mittel der Städtebauf­örderung geht. Archiv-foto: Conny Möller

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