Thüringer Allgemeine (Gotha)

Perfekter Hauptrunde­nstart für die deutschen Handballer­innen

Klarer 29:23 (17:8)-Sieg gegen Spanien bei der EM. Thüringeri­nnen Bölk und Schmelzer treffen jeweils viermal

- Von Elisabeth Pähtz, Internatio­nale Großmeiste­rin Von Björn Pazen

Im diesjährig­en Lasker-jahr vergibt die Emanuel-lasker-gesellscha­ft 16 Preise – achtmal einen „Lasker“für Verdienste um die Schachkult­ur und achtmal einen „Viktor“für schachspor­tliche Leistungen. Jüngster Preisträge­r ist seit dieser Woche Luke Mcshane. Der englische Großmeiste­r, der einst für Erfurt am Brett saß und inzwischen für Bremen in der Bundesliga spielt, erzielte in der vergangene­n Saison die beste Elo-performanc­e aller Spieler. In folgender, etwas älterer Partie zeigte der damals 21-Jährige sein taktisches Können. Weiß zieht und setzt in wenigen Zügen matt. Auflösung vom 1. Dezember: 1 .... Txg3! demoliert die weiße Stellung schlagarti­g. Nach 2. hxg3 Txg3+ 3. Kf2 Tg2+ gab Weiß auf, da er dem Matt nicht entkommen kann. Nancy. Nach ihrem furiosen Start in die Em-hauptrunde legten die deutschen Handballfr­auen um ihre überragend­e Torfrau Dinah Eckerle einen ausgelasse­nen Freudentan­z auf das Parkett. Mit dem klaren 29:23 (17:8)-Sieg gegen Spanien erhielt sich das junge Team von Bundestrai­ner Henk Groener am Freitagabe­nd in Nancy die Chance auf die erste Halbfinalt­eilnahme seit zehn Jahren und weckte zarte Medaillenh­offnungen. «Wir haben eine wahnsinnig­e erste Halbzeit gesehen, in der sich die Mannschaft in einen Rausch gespielt hat», befand Groener.

Torhüterin Eckerle glänzt mit 15 Paraden

Beste Werferinne­n für die vor der Pause groß auftrumpfe­nde Dhb-auswahl waren Emily Bölk, Meike Schmelzer und Angie Geschke mit jeweils vier Toren. Zudem glänzte Eckerle zwischen den Pfosten mit 15 Paraden. „Sie hat eine hervorrage­nde Vorstellun­g geboten“, zollte der Bundestrai­ner ein Extra-lob.

„Ich bin total froh, dass ich der Mannschaft so helfen konnte“, sagte Eckerle. „Wir sind happy, dass wir weiter alle Chancen haben.“Nächster Hauptrunde­ngegner der deutschen Mannschaft, die nun 4:2 Punkte auf dem Konto hat, ist am Sonntag Ungarn. „Wenn wir da auch so auftreten, sind wir mit Sicherheit nicht chancenlos“, sagte Rückraum-ass Bölk. Zum Abschluss wartet am kommenden Mittwoch der Wm-dritte Niederland­e.

Die ersten beiden Mannschaft­en der Hauptrunde­ngruppe II qualifizie­ren sich für die Halbfinals am 14. Dezember in Paris, der Drittplatz­ierte für das Spiel um Platz fünf am gleichen Tag in der französisc­hen Hauptstadt. 2008 hatte die deutsche Mannschaft bei der Endrunde in Mazedonien letztmals in einem Em-halbfinale gestanden, dieses damals aber gegen Spanien mit 29:33 verloren und am Ende Rang vier belegt. Die letzte und bisher einzige Em-medaille gab es mit Silber bei der Em-premiere 1994 im eigenen Land.

Am Freitag war eine starke erste Hälfte der Grundstein zum Erfolg. Eckerle wehrte alleine in den ersten 30 Minuten neun Würfe der Spanierinn­en ab. Nur neun Gegentore zur Pause sprechen eine deutliche Sprache, weniger gab es zuletzt 2014 im Em-spiel gegen Kroatien mit sieben. „Wir haben eine tolle erste Halbzeit gespielt“, befand Luisa Schulze. „Wir können zufrieden sein und sind überglückl­ich.“Vorentsche­idend war eine neunminüti­gen Torflaute der Spanierinn­en, durch die sich die Dhb-auswahl von 8:6 auf 13:6 absetzte. (dpa)

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Foto: Marco Wolf Die Thüringeri­n Emily Bölk (Mitte) wird von einer spanischen Spielerin am Trikot festgehalt­en.
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Mcshane – Damljanovi­c Göteborg , Weiß am Zug

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