Ramelow wirbt in Vietnam für Ausbildung in Thüringen
Das Problem der Firmenchef-nachfolge drückt auf die Stimmung vieler Senior-unternehmer. Laut Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt, zeigt eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), an der auch hiesige Betriebe teilnahmen, dass fast jeder fünfte Firmeninhaber sich heute nicht mehr selbstständig machen würde. „Jeder Zweite hatte zum Zeitpunkt seines Ihk-beratungsgespräches noch keinen passenden Kandidaten in Sicht. Nur in wenigen Branchen sind aktuell ausreichend potenzielle Nachfolger vorhanden“, so Grusser. Immerhin nähmen mehr Chefs und Nachfolge-interessierte Beratungen wahr. Auch der Anteil der Frauen, die sich für eine Unternehmensübernahme interessierten, sei gestiegen. (red)
Mit einem neuen Projekt will die Technische Universität Ilmenau Unternehmen aus der Metallbranche helfen, besser mit Schwankungen bei den Bestelleingängen umzugehen. Wie die TU mitteilt, sollen kleine und mittlere Unternehmen dabei in einem Netzwerk die Preise für ihre Produkte abhängig von der Lieferzeit ermitteln. Sie könnten so wirtschaftlich produzieren und gleichzeitig gemeinsam an Großaufträgen arbeiten, heißt es. Das Projekt mit dem Namen „Agipro“ist den Angaben zufolge auf zwei Jahre angelegt. (red)
Pünktlich zu den vielerorts steigenden Strom- und Gaskosten bietet die Verbraucherzentrale Thüringen ab sofort die Energieberatung kostenlos an – ein bundesweit einmaliges Projekt. Möglich macht dies eine Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Thüringer Energie- und Greentech-agentur (Thegha), die am Freitag in Erfurt unterzeichnet wurde. Der bisherige Eigenanteil für Verbraucher in Höhe von 5 bis 40 Euro für die Beratung entfällt damit.
Für das vergangene Jahr stehen 3700 Energieberatungen in der Statistik der Verbraucherzentrale Thüringen. Deren Geschäftsführer Ralph Walter rechnet durch den Wegfall der Kosten mit einem Anstieg der Beratungen um 20 Prozent. In den landesweit 27 Beratungsstellen und Energieberatungspunkten,
Ministerpräsident Bodo Ramelow und Arbeitsministerin Heike Werner (beide Linke) wollen in Vietnam für Initiativen der Thüringer Wirtschaft zur Fachkräftegewinnung werben. Wie die Staatskanzlei am Freitag in Erfurt mitteilte, unternehmen im Info-mobil oder beim Experten-check vor Ort können sich Verbraucher künftig kostenfrei beraten lassen, wie sie Energie einsparen können. „Das ist gut für das Weltklima und den eigenen Geldbeutel“, verwies Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) bei der Unterzeichnung der Kooperation. „Viele Heizungen in Thüringen verrichten seit der Sanierungswelle in den 90er-jahren ihren Dienst und setzen auf fossile Energieträger wie Öl und Gas. Wir wollen aufzeigen, wie klimafreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung im Wohnhaus aussehen kann“, so Siegesmund. Denn 20 Jahre alte Anlagen seien technisch längst sie im April eine entsprechende Delegationsreise.
Der Freistaat verfüge über eine ausgezeichnete Infrastruktur für eine hochwertige Berufsausbildung, so Werner. Mit Projekten versucht die Thüringer Wirtschaft, im Ausland Auszubildende überholt. Immerhin verursacht der Wohngebäudesektor allein etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs. Im Privathaushalt gehen rund 80 Prozent des Energieverbrauchs allein auf das Konto der Heizung und der Wassererwärmung.
„Wer seine Energiekosten senken will, sollte sich also unbedingt mit der Heizung beschäftigen“, rät Dieter Sell von der Thüringer Energie- und Greentech-agentur. Denn in diesem Bereich liegen oft die größten Einsparmöglichkeiten, moderne Geräte verbrauchen nun mal deutlich weniger Energie als die alten Anlagen. Beim Check vor Ort nehmen die Energie-experten der Verbraucherzentrale deshalb vor allem die Heizung unter die Lupe, überprüfen aber auch die Bausubstanz, örtliche Gegebenheiten und individuelle Angewohnten.
Und sie lenken den Blick auf klimafreundliche Energieträger, als künftige Fachkräfte zu finden. Potenziale lägen vor allem im asiatischen, südamerikanischen und afrikanischen Raum, heißt es. „Thüringen ist ein attraktiver Standort für die Ausbildung von Fachkräften. Darin liegt nicht nur ein Baustein denn je nach Beschaffenheit des Gebäudes und Anforderungen der Verbraucher könnten Solaranlagen, Wärmepumpen oder die Nutzung von Biomasse eine sinnvolle Wahl sein, so Sell. Zur Biomasse gehören Pflanzen wie Raps oder Mais oder auch Holz, Stroh, Ernteabfälle, Biomüll und Gülle.
In vielen der etwa 520.000 Wohngebäuden in Thüringen – drei Viertel davon sind Ein- und Zweifamilienhäuser – steht eine Modernisierung der Heizungsanlagen an, sind doch 75 Prozent der dort installierten Heizkessel mindestens 18 Jahre alt, weiß Sell.
In den neuen „Eignungscheck Solar“der Verbraucherzentrale Thüringen soll auch der neue Solarrechner der Thegha einbezogen werden. So erfahren Hauseigentümer, ob sich eine Solaranlage auf ihrem Gebäude anbietet und was beim Kauf und Installation zu beachten ist. und Lösungsansatz, sich dem Fachkräftemangel zu stellen, damit verbunden ist auch die Schlüsselfrage für die wirtschaftliche Entwicklung des Freistaates“, so Ramelow. In Vorbereitung der Vietnam-reise wollen sich Ramelow und Werner kommenden Montag, 14. Januar, mit Vertretern der Industrieund Handelskammer (IHK) Südthüringen und der dortigen Handwerkskammer treffen sowie mit der Spitze des Hotelund Gaststättenverbandes Dehoga Thüringen. (red)