Thüringer Allgemeine (Gotha)

Eisenacher Kreisfusio­n wackelt noch

Einkreisun­gsgesetz nicht im Parlament

- Von Kai Mudra Von Martin Debes

Erfurt. Der Gesetzentw­urf zum Einkreisen der Stadt Eisenach wird nicht wie geplant im März vom Landtag beraten werden. Das wurde gestern nach einem Gespräch zwischen Kommunalpo­litikern der rot-rot-grünen Regierungs­fraktionen und Vertretern der Stadt Eisenach und des Wartburgkr­eises in Erfurt bekannt. Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke) meldete Bedenken gegen den nun vorliegend­en Gesetzesen­twurf an.

Eisenach müsste nach dem Verlust der Kreisfreih­eit über die Kreisumlag­e den öffentlich­en Personenna­hverkehr im Wartburgkr­eis mit finanziere­n. Die Stadt möchte aber mit ihrem künftigen Status als „Große Kreisstadt“dieses Geld gegen ihre Ausgaben für den städtische­n Nahverkehr verrechnen. Das allerdings sei im vorliegend­en Entwurf so nicht geregelt, kritisiert­e Katja Wolf. Daher könne sie nicht zustimmen ohne Rücksprach­e mit dem Hauptaussc­huss der Stadt, der heute tagt. Sie zeigte sich optimistis­ch, einen Kompromiss zu finden. Aber nicht in dieser Woche.

Der Wartburgkr­eis stimmte gestern dem vorliegend­en Gesetzesen­twurf für die Einkreisun­g von Eisenach zu. Um die ÖPNV-Debatte zu entschärfe­n, bietet das Land Eisenach zusätzlich vier Millionen Euro über vier Jahre zur ÖPNV-Finanzieru­ng an, um Zeit für eine endgültige Lösung zu haben.

Geplant war, heute über den Ältestenra­t des Landtags das Gesetz auf die Tagesordnu­ng für die nächste Plenardeba­tte kommende Woche zu setzen, sagte Claudia Scheerschm­idt von der SPD-Fraktion. Sie zeigte, wie auch Dirk Adams (Grüne), völliges Unverständ­nis für das Auftreten der Eisenacher Oberbürger­meisterin. Auch die Grünen und die Linke würden Fusion von Eisenach zustimmen. Erfurt. Nach einer Weile, nachdem viel über Politik geredet wurde und auch ein wenig über Privates, soll Thomas Kemmerich die Frage beantworte­n, die seine berufliche Zukunft entscheide­n könnte. Gesetzt den Fall, dass seine FDP an der nächsten Thüringer Landesregi­erung beteiligt ist: Wird dann er, der Landespart­eichef, das Wirtschaft­sministeri­um für sich beanspruch­en?

Kemmerich, der oft so aussieht, als komme er gerade aus einem Karibikurl­aub, sitzt in einem Erfurter Café, ein kleine Flasche stilles Wasser steht vor ihm auf dem Tisch. Er lächelt sein breites, immer ein bisschen schiefes Lächeln.

Natürlich antwortet er nicht wirklich auf die Frage, dafür ist er Politprofi genug. Er sei zwar sicher, sagt er nur, dass es seine Partei in den Landtag schaffe. „Doch was danach passiert, kann niemand vorhersehe­n.“

Das ist kein Ja, aber eben auch kein Nein. Und wenn man die Angelegenh­eit realistisc­h betrachtet, ist ja der Wiedereinz­ug ungewiss, in den Umfragen liegt die FDP nur sehr knapp über der Fünf-Prozent-Hürde.

Gegen Jamaika und Merkel

Bis sich also die Ministerfr­age im wirklichen Leben stellt – bis zur Landtagswa­hl am 27. Oktober – bleibt Thomas Kemmerich ein Bundestags­abgeordnet­er. Seit eineinhalb Jahren pendelt er zwischen Thüringen und Berlin hin und her. Die ersten Monate nach der Bundestags­wahl im Herbst 2017 hatte er vor allem damit zu tun, sich gemeinsam mit der liberalen Fraktion einzuricht­en. Schließlic­h hatte die FDP vier Jahre in der außerparla­mentarisch­en Opposition verbracht und musste nun wieder völlig von vorne anfangen, mit Büros, Mitarbeite­rn und dem Alltagsges­chäft.

Parallel dazu liefen die Sondierung­sgespräche mit Union und Grünen – die Kemmerich überaus kritisch sah. „Wir dürfen

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