Ehe-Aus nach 42 Jahren
Der Entertainer Thomas Gottschalk und seine Frau Thea gehen künftig getrennte Wege. Eine andere Frau ist im Spiel
Berlin. In einer Welt der Patchwork-Familien und Lebensabschnittsgefährten waren Thomas und Thea Gottschalk eines der wenigen prominenten Paare, bei denen man dachte: Die machen weiter, so wie vorgesehen, bis dass der Tod sie scheidet. Doch jetzt haben sich der Entertainer und seine Frau getrennt, bestätigt Gottschalks Anwalt der „Bild“.
Dem Bericht nach habe der 68-jährige Anfang des Jahres eine neue Frau kennengelernt, zu der er sich nicht öffentlich äußern wolle, über die Thea Gottschalk aber Bescheid wisse.
Das Paar ist seit mehr als 42 Jahren verheiratet. Sohn Roman wurde 1982 geboren, 1989 adoptierten sie Sohn Tristan. Die Rollenverteilung war klassisch: Er war der gefeierte Entertainer, der den Mittelpunkt sucht. Sie blieb im Hintergrund, begleitete ihn auf Veranstaltungen, hielt sich aber mit eigenen beruflichen Ambitionen und öffentlichen Äußerungen zurück.
Die Konstellation war nicht immer so. Als sie sich 1972 auf einem Münchener Faschingsball kennenlernten, war Thomas Gottschalk Germanistikstudent. Er jobbte beim Radio und als Discjockey, wollte aber eigentlich Lehrer werden. Thea Hauer, fünf Jahre älter, stand mitten im Leben, war erfolgreiche Mitarbeiterin einer Werbeagentur. Gottschalk rechnete ihr immer hoch an, dass sie ihn nahm, obwohl er ein armer Schlucker war. „Wir haben in der Kellerwohnung angefangen, haben uns in die Dachwohnung hochgearbeitet und jetzt hab ich das Schloss, das mir zusteht“, sagte er einmal bei Markus Lanz. Die Nürnbergerin trug auf jenem Fest einen „seidenen Bademantel und ein Blütengesteck in den Haaren“, wie Gottschalk sich später erinnert – und nutzte ihn als Schutzwall vor einem aufdringlichen Medizinstudenten, „der sie dauernd mit seinem Stethoskop abhören wollte“. Gottschalk soll zu ihr gesagt haben: „Wenn du dich schon hinter mir versteckst, kannst du auch mit mir tanzen.“Wenig später hatten sie ihr erstes Rendezvous und besuchten ein Deep-Purple-Konzert. Im November 1976 heirateten die beiden. Während er zum bekanntesten Moderator des deutschen Fernsehens aufstieg, stärkte sie ihm den Rücken. „Wenn Thea Kinder, Haus und Hof nicht im Griff gehabt hätte, wäre es mir nicht möglich gewesen, fröhlich pfeifend durch die Lande zu ziehen.“ Sie habe es clever gemacht, sie habe ein Leben ohne sie „verdammt schwer gemacht“, schreibt er in seiner Autobiografie „Herbstblond“.
Sie zog auch mit, als Gottschalk Anfang der 90er-Jahre der Trubel um seine Person zu viel wurde. Die Familie siedelte vom Starnberger See um ins kalifornische Malibu. Hier waren sie Nobodys, konnten unbehelligt leben. Für die Nachbarn, darunter Hollywoodstars wie Pierce Brosnan, waren sie einfach irgendwelche reichen Deutschen. Die Wohnsitze einzurichten, dies wurde zum gemeinsamen Hobby der beiden. Eine weitere Gemeinsamkeit: der Hang zu knallbunter Kleidung, die für Modepuristen durchaus öfter Geschmacksgrenzen sprengte.
Die Ehe war erstaunlich skandalfrei, über Affären wurde nichts bekannt. Gleichwohl räumte Gottschalk ein, dass es auch bei ihnen nicht immer einfach war. „In meiner Ehe bin ich nicht immer 100 Prozent ehrlich gewesen, aber immer 100 Prozent lustig“, schreibt er in seinem Buch.
Im November vergangenen Jahres durchlebten beide eine Tragödie. Bei Waldbränden in Kalifornien verloren sie ihr Anwesen, ein feudaler Wohnsitz mit eigener Mühle und einem Gästehaus so groß, dass es einem Superstar wie Miley Cyrus als Hauptwohnsitz reichte. Wie so oft war Gottschalk auch zum Zeitpunkt des Unglücks in Deutschland. Ehefrau Thea konnte mit den Katzen fliehen – mitsamt Katzenklo. Nicht mehr retten ließ sich dagegen eine originale Handschrift des Gedichts „Der Panther“von Rainer Maria Rilke – das wertvolle Stück verbrannte in den Flammen.
Das Unglück ereignete sich just am Hochzeitstag des Paares. Damals sagte Thomas Gottschalk noch: „Dass mein Herz für Thea brennt, weiß jeder. Aber dass zum Hochzeitstag auch noch unser Haus brennt, muss nicht sein.“
„Ich bin nicht immer 100 Prozent ehrlich gewesen“