Mehr als 1000 Tote nach Zyklon befürchtet
Viele betroffene Gebiete in Mosambik sind auch Tage nach dem Unglück noch schwer zugänglich
Maputo. Die Folgen des Zyklons Idai in Mosambik sind weitaus schlimmer als bisher bekannt. Er rechne mit mehr als 1000 Toten, sagte der mosambikanische Präsident Filipe Nyusi am Montag dem staatlichen Radio. Aus der Luft seien viele Leichen zu sehen, die im Wasser treiben. Zuvor war von 150 Toten in Mosambik die Rede. In Simbabwe kamen bei den Unwettern nach Angaben lokaler Behörden mehr als 30 Menschen ums Leben. Es wird aber eine höhere Opferzahl vermutet.
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte seine BestürzungüberdieVerwüstungenim südlichen Afrika. Der Verlust von Menschenleben, die Zerstörung von Eigentum und die Vertreibung von Bewohnern seien bedrückend, erklärte der Generalsekretär nach UN-Angaben.
In der am stärksten verwüsteten Hafenstadt Beira mit 500.000 Einwohnern ist nach Augenzeugenberichten jedes Gebäude beschädigt, viele davon schwer. Hütten in den Vorstädten und im Umland seien oft komplett zerstört. Abgerissene Straßen, weggeschwemmte Brücken und mangelnde Stromund Handyverbindungen behinderten Rettungs- und Bergungsmaßnahmen.
Der Zyklon Idai stieß in der Nacht auf Freitag auf die mosambikanische Küste. Danach verursachte er weitere Schäden in Simbabwe. Bereits vor dem Zyklon und in den Tagen danach gab es in der Region schwere Unwetter mit zahlreichen Toten. Das gesamte Ausmaß der Zerstörung ist noch nicht klar.
Laut dem Welternährungsprogramm ist der Zyklon in Mosambik durch ein Gebiet mit mindestens 1,7 Millionen Einwohnern gezogen, in Malawi sind 920.000 Menschen betroffen. Untersuchungen zu den Folgen in Simbabwe dauern an. Inzwischen wurde der Flughafen der mosambikanischen Stadt Beira wieder geöffnet, auch ein Mobilfunknetz ging wieder in Betrieb. Aber viele Menschen konnten ihre Handys nicht aufladen und so niemanden über ihren Verbleib informieren. In den sozialen Netzwerken häuften sich am Montag die Suchmeldungen, während Hilfslieferungen auf den Weg gebracht wurden. (epd)