Thüringer Allgemeine (Gotha)

Streit über Ausschuss hält an

Rot-Rot-Grün wirft CDU Verzögerun­g vor

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Erfurt. Die rot-rot-grünen Koalitions­fraktionen werfen der CDU-Fraktion vor, die Arbeit im Lauinger-Untersuchu­ngsausschu­ss zu verzögern. Die CDU habe zu zahlreiche­n offenen Fragen des Ausschusse­s bislang keine Beweisantr­äge gestellt, sagte die Obfrau der Grünen im Ausschuss, Astrid Rothe-Beinlich, gestern in Erfurt. Ohne diese Anträge könnten diese Fragen aber auch nicht aufgearbei­tet werden. Die Regierungs­koalitione­n stellten diese Anträge nicht für die CDU, da es dabei um die Kontrolle der Landesregi­erung gehe. „Es wäre schon ein bisschen aberwitzig, wenn wir jetzt auch noch den Job der Opposition machen müssten“, sagte Rothe-Beinlich.

Die Obleute der Linken, Torsten Wolf, und SPD, Frank Warnecke, äußerten sich ähnlich. Wolf kritisiert­e zudem, die CDU habe ihre Ausschussm­itglieder inzwischen so oft ausgetausc­ht, dass schon dadurch Verzögerun­gen in der Arbeit des Ausschusse­s entstanden seien.

Der Obmann der CDU-Fraktion, Volker Emde, wies die Kritik zurück. Die Vorwürfe seien nicht mehr als „ein durchsicht­iges Ablenkungs­manöver“.

Der Ausschuss soll klären, ob Thüringens Justizmini­ster Dieter Lauinger (Grüne) sein Amt missbrauch­t hat, um für seinen Sohn die Befreiung von einer eigentlich vorgeschri­ebenen Prüfung zu erreichen. Er war auf Antrag der CDU-Fraktion 2016 eingesetzt worden. (dpa)

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