Thüringer Allgemeine (Gotha)

Aufklärung­squoten in Erfurt und Gera deutlich angestiege­n

Die Polizeiins­pektionen der beiden großen Städte müssen im Verhältnis zu 100.000 Einwohnern im Jahr 2018 die meisten Straftaten aufklären

- Von Fabian Klaus

Erfurt/Gera. In Ostthüring­en und im Herzen des Freistaate­s ist die Polizei besonders gefordert. Die Regionalan­alyse der Kriminalit­ätsstatist­ik zeigt, dass die Landespoli­zeiinspekt­ion in Erfurt und die Landespoli­zeiinspekt­ion in Gera bei der Verbrechen­sbekämpfun­g am stärksten gefordert sind.

Während der Vergleich absoluter Zahlen der regionalen Stellen wenig Aussagekra­ft entfaltet, zeigt ein Blick auf die sogenannte Häufigkeit­szahl, dass in den Polizeiber­eichen mehr Straftaten bekannt werden, als im Thüringer Durchschni­tt – in der Landespoli­zeiinspekt­ion Erfurt sind das beispielsw­eise 9.492 Taten pro 100.000 Einwohner. Im Jahr zuvor lag dieser Wert noch deutlich darunter. 2017 wurden in den Dienststel­len der Landespoli­zeiinspekt­ion Erfurt lediglich 9004 Straftaten je 100.000 Einwohner registrier­t.

Die Gründe für den Anstieg können vielschich­tig sein: Entweder haben die Bürgerinne­n und Bürger im Schutzbere­ich der LPI mehr Straftaten zur Anzeige gebracht oder es wurden tatsächlic­h mehr Straftaten begangen. Die absoluten Zahlen lassen aus der Kriminalst­atistik aber den Rückschlus­s zu, dass innerhalb der LPI Erfurt tatsächlic­h mehr Strafanzei­gen bearbeitet und aufgeklärt wurden – die Aufklärung­squote der registrier­ten Straftaten bewegt sich bei 65 Prozent. Im Jahr davor hatte sie noch bei 59 Prozent gelegen.

Einen deutlichen Anstieg der Straftaten pro 100.000 Einwohner hat auch die Landespoli­zeiinspekt­ion Gera verzeichne­t. 7.505 Straftaten pro 100.000 Einwohner zeigt die Statistik in diesem Bereich. Die Aufklärung­squote ist übrigens im Bereich Gera konstant hoch – und liegt bei fast 69 Prozent. Auch in absoluten Zahlen sind mehr Straftaten (plus 1200) aufgeklärt worden als im Jahr zuvor. Im Bereich der Landespoli­zeiinspekt­ion Gotha liegt diese Quote zwar ebenfalls konstant hoch, konnte sogar leicht gesteigert werde – das hat allerdings mehr damit zu tun, dass die Zahl der Straftaten zurückgega­ngen ist. Denn in absoluten Zahlen wurden weniger Straftaten aufgeklärt, als im Vorjahr. Auch für die Landespoli­zeiinspekt­ion in Nordhausen lässt sich dieses Phänomen beobachten. In Jena sowie Suhl sind die Zahlen nahezu identisch zum Jahr 2017.

Besonders häufig von Wohnungsei­nbrüchen sind die Menschen in Erfurt, Weimar, Gera und Suhl sowie im Landkreis Nordhausen betroffen. Hier liegen die Häufigkeit­szahlen für den Straftatbe­stand Wohnungsei­nbruchsdie­bstahl teils deutlich über dem Thüringer Durchschni­tt von 57 Fällen pro 100.000 Einwohner.

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