Tödlicher Streit in Mühlhausen
22-jährige Frau tatverdächtig. Sie soll aus Notwehr gehandelt haben und befindet sich auf freiem Fuß
Mühlhausen. Ein Mann wurde am Montagabend, kurz nach 20 Uhr, bei einer Auseinandersetzung in einem Mietshaus in der Mühlhäuser Schadebergstraße tödlich verletzt. Darüber informierte gestern Morgen die Polizei.
Nach deren Angaben handelt es sich bei dem Getöteten um einen 31-Jährigen aus Mühlhausen. Er hatte aus einem Streit mit einer 22-Jährigen schwere Verletzungen davon getragen. Um welches Tatwerkzeug es sich gehandelt hat, dazu wollte die Polizei gestern Abend noch nichts sagen und bestätigte auch nicht, ob es sich um Stichverletzungen gehandelt hat. Laut Polizeisprecherin Fränze Töpfer erlag der Mann in der Wohnung der Frau, die sich im Obergeschoss befinden soll, seinen schweren Verletzungen.
Die 22-jährige Tatverdächtige wurde Dienstag, gegen 16 Uhr, wieder auf freien Fuß gesetzt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Frau in Notwehr gehandelt habe. „Der Totschlag als solches bleibt“, sagt Töpfer. „Aber die Frau hat dafür den Rechtfertigungsgrund der Notwehr. Ob es bei Notwehr bleibt, das muss das Verfahren klären.“Die 22-Jährige war am Abend der Tat ebenfalls schwer verletzt worden, konnte aber noch in der Nacht zum Dienstag, gegen halb drei, das Krankenhaus wieder verlassen. Am Vormittag wurde sie erstmalig vernommen. Die Ermittlungen zum genauen Tatgeschehen dauern weiter an.
Das Mehrfamilienhaus befindet sich direkt gegenüber dem Kindergarten. Wie es zu der Tat kam und in welchem Verhältnis Täter und Opfer standen, darüber konnte auch Dienstagabend noch nichts Konkretes gesagt werden. „Sie kannten sich“, sagt Fränze Töpfer. Wie intensiv, ließ sie offen.
Die Obduktion dauerte den ganzen Dienstagnachmittag an. Sowohl das Opfer als auch die Frau sollen wohl unter Drogen gestanden haben.
Die 22-Jährige habe am Montagabend einen Nachbarn über das Geschehen informiert. Sie hat laut einer Sprecherin der Polizei, die um 20.27 Uhr informiert worden sei, blutverschmiert vor der Wohnungstür gestanden und habe Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper aufgewiesen.
Ein Anwohner der Schadebergstraße berichtet am Dienstagvormittag, dass er Montagabend durch das Blinken der Polizeiblaulichter vor seiner Wohnung auf den Einsatz aufmerksam geworden war. Ein Polizeiauto habe direkt vor dem Haus gestanden, die Türen seien geöffnet gewesen, kurz darauf sei ein zweiter Streifenwagen hinzugekommen. Alle Polizisten seien in das dreigeschossige Mehrfamilienhaus gerannt.
Noch am Montagabend hätten Kriminalpolizei und Spezialkräfte des Landeskriminalamtes am Tatort Spuren gesichert.