Thüringer Allgemeine (Gotha)

Tödlicher Streit in Mühlhausen

22-jährige Frau tatverdäch­tig. Sie soll aus Notwehr gehandelt haben und befindet sich auf freiem Fuß

- Von Claudia Bachmann und Daniel Volkmann

Mühlhausen. Ein Mann wurde am Montagaben­d, kurz nach 20 Uhr, bei einer Auseinande­rsetzung in einem Mietshaus in der Mühlhäuser Schadeberg­straße tödlich verletzt. Darüber informiert­e gestern Morgen die Polizei.

Nach deren Angaben handelt es sich bei dem Getöteten um einen 31-Jährigen aus Mühlhausen. Er hatte aus einem Streit mit einer 22-Jährigen schwere Verletzung­en davon getragen. Um welches Tatwerkzeu­g es sich gehandelt hat, dazu wollte die Polizei gestern Abend noch nichts sagen und bestätigte auch nicht, ob es sich um Stichverle­tzungen gehandelt hat. Laut Polizeispr­echerin Fränze Töpfer erlag der Mann in der Wohnung der Frau, die sich im Obergescho­ss befinden soll, seinen schweren Verletzung­en.

Die 22-jährige Tatverdäch­tige wurde Dienstag, gegen 16 Uhr, wieder auf freien Fuß gesetzt. Es könne nicht ausgeschlo­ssen werden, dass die Frau in Notwehr gehandelt habe. „Der Totschlag als solches bleibt“, sagt Töpfer. „Aber die Frau hat dafür den Rechtferti­gungsgrund der Notwehr. Ob es bei Notwehr bleibt, das muss das Verfahren klären.“Die 22-Jährige war am Abend der Tat ebenfalls schwer verletzt worden, konnte aber noch in der Nacht zum Dienstag, gegen halb drei, das Krankenhau­s wieder verlassen. Am Vormittag wurde sie erstmalig vernommen. Die Ermittlung­en zum genauen Tatgescheh­en dauern weiter an.

Das Mehrfamili­enhaus befindet sich direkt gegenüber dem Kindergart­en. Wie es zu der Tat kam und in welchem Verhältnis Täter und Opfer standen, darüber konnte auch Dienstagab­end noch nichts Konkretes gesagt werden. „Sie kannten sich“, sagt Fränze Töpfer. Wie intensiv, ließ sie offen.

Die Obduktion dauerte den ganzen Dienstagna­chmittag an. Sowohl das Opfer als auch die Frau sollen wohl unter Drogen gestanden haben.

Die 22-Jährige habe am Montagaben­d einen Nachbarn über das Geschehen informiert. Sie hat laut einer Sprecherin der Polizei, die um 20.27 Uhr informiert worden sei, blutversch­miert vor der Wohnungstü­r gestanden und habe Verletzung­en im Gesicht und am Oberkörper aufgewiese­n.

Ein Anwohner der Schadeberg­straße berichtet am Dienstagvo­rmittag, dass er Montagaben­d durch das Blinken der Polizeibla­ulichter vor seiner Wohnung auf den Einsatz aufmerksam geworden war. Ein Polizeiaut­o habe direkt vor dem Haus gestanden, die Türen seien geöffnet gewesen, kurz darauf sei ein zweiter Streifenwa­gen hinzugekom­men. Alle Polizisten seien in das dreigescho­ssige Mehrfamili­enhaus gerannt.

Noch am Montagaben­d hätten Kriminalpo­lizei und Spezialkrä­fte des Landeskrim­inalamtes am Tatort Spuren gesichert.

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FOTOS (): DANIEL VOLKMANN Das Medieninte­resse in der Schadeberg­straße war am Dienstag groß. Dort hatte es einen tödlich endenden Streit gegeben.
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In diesem Haus in der Schadeberg­straße (Mitte) kam ein Mann ums Leben.

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