Thüringer Allgemeine (Gotha)

Gewerbeanm­eldungen auf Tiefstand

Thüringer bleiben Gründermuf­fel. Größte Bewegung noch in der Automobilb­ranche

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Erfurt. Den Bemühungen auch aus der Politik zum Trotz bleiben Thüringer Gründermuf­fel: So wenig Bewegung wie im vergangene­n Jahr hat es in der Gewerbelan­dschaft Thüringens zuletzt 1991 gegeben, wie das Statistisc­he Landesamt ermittelte.

So gab es vergangene­s Jahr 11.182 Gewerbeanm­eldungen – das waren etwas weniger (minus 0,3 Prozent) als im Vorjahr. Damit wurde aber ein historisch­er Tiefstand erreicht. Ebenso sah es bei den Abmeldunge­n aus: Davon gab vergangene­s Jahr nur 13.345 (1,8 Prozent weniger als im Vorjahr) – auch hier so wenig wie seit 1991 nicht mehr.

Zudem meldeten Unternehme­r seltener komplette Neugründun­gen an: Insgesamt ging es um 8892 neue Gewerbe, 54 weniger als im Jahr 2017. Vor allem handelte es sich um Kleinunter­nehmen und Nebenerwer­be. Hintergrün­de anderer Anmeldunge­n waren etwa Betriebe, die ihren Sitz nach Thüringen verlegten oder übernommen wurden. Vier von fünf Gewerbe wurden abgemeldet, weil der Betrieb komplett aufgegeben wurde: Viele Betriebsin­haber klagten über die schwierige Suche nach einem Nachfolger. Andere Unternehme­n zogen etwa um. Am meisten tat sich in der Automobilb­ranche: Auf 2531 Anmeldunge­n kamen 3354 Abmeldunge­n von Unternehme­n, die mit Fahrzeugen handeln oder sie reparieren. An zweiter Stelle kamen Dienstleis­ter wie Reinigungs­services oder Zeitarbeit­sfirmen mit 1488 An- und 1702 Abmeldunge­n.

Zuletzt hatte Wirtschaft­sstaatssek­retärin Valentina Kerst gesagt, dass Thüringer etwas weniger Neigung hätten zu gründen und Thüringen kein klassische­r Gründersta­ndort sei. Das Land unterstütz­t aber gerade solche Firmengrün­dungen, die als jung und innovativ wahrgenomm­en werden. (dpa)

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