SPD-Vize gibt alle Ämter auf
Schäfer-Gümbel wird Entwicklungshelfer
Wiesbaden. Hessens SPD-Chef und Bundesvize Thorsten Schäfer-Gümbel zieht sich aus der Politik zurück. Er will seine Spitzenämter in der Partei und Landtagsfraktion aufgeben und zur Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wechseln. Das kündigte der 49-Jährige an. Der Schritt ist eine Konsequenz aus der schmerzhaften Schlappe der hessischen Sozialdemokraten bei der Landtagswahl 2018.
Er werde beim Landesparteitag Anfang November nicht mehr für den Vorsitz kandidieren, sagte Schäfer-Gümbel. Auch sein Landtagsmandat und damit den Fraktionsvorsitz werde er abgeben. Wer ihm in den Ämtern folgt, ist bislang unklar. In der nächsten Woche sei eine Sondersitzung des Landesvorstandes dazu geplant, sagte Schäfer-Gümbel. Er kündigte ebenfalls an, im Dezember nicht erneut als stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD zu kandidieren.
Sollte der GIZ-Aufsichtsrat am 9. April zustimmen, dann würde Schäfer-Gümbel zum 1. Oktober als Personalvorstand in die Entwicklungshilfe-Organisation wechseln – an seinem 50. Geburtstag.
Bei der Landtagswahl Ende Oktober war Schäfer-Gümbel zum dritten Mal mit dem Vorhaben gescheitert, Ministerpräsident in Hessen zu werden. Die SPD wurde nur drittstärkste Kraft hinter CDU und Grünen.
Schäfer-Gümbel sagte, seinen Rückzug habe er direkt nach dem Wahldebakel beschlossen. Der SPD-Chefin Andrea Nahles habe er am Tag nach der Abstimmung gesagt, dass es keinen vierten Anlauf als Spitzenkandidat mit ihm geben werde. (dpa)