Urkunde von 819 gibt Anstoß für Fest
Teutleben begeht 1200-Jahrfeier und 180 Jahre Feuerwehr
Teutleben. Auf 1200-jähriges Bestehen kann Teutleben jetzt blicken. Eine mehrtägige Feier bahnt sich im Hörsel-Ort zu dem denkwürdigen Jubiläum an.
Eine Urkunde aus dem 9. Jahrhundert gibt dazu den Anstoß. Danach gründete im Jahr 819 eine gewisse Gertrud in dem Dorfe Teitilebu (Teutleben) ein Nonnenkloster, welches sie dem Kloster zu Fulda zueignete. Das ist zum letzten Mal 1969, anlässlich des „1150.“, groß gefeiert worden.
Zur 1200-Jahrfeier bereiten die Teutlebener ein Festwochenende vom 5. bis 7. Juli vor. Sie verbinden das mit einem Feuerwehrfest. Denn die Floriansjünger begehen auch einen runden Geburtstag. Seit 180 Jahren ist eine Feuerwehr in dem Dorf an der Hörsel verbrieft. Das soll am Sonntag, 7. Juli, mit einem Feuerwehrtag gebührend gewürdigt werden.
Beide Jubiläen miteinander zu verbinden, das liege in einem kleinen Dorf wie Teutleben nahe, sagt Hörsel-Bürgermeister Rainer Rudloff (Freie Wähler), selbst ein Teutlebener. Bei derartigen Großereignissen seien alle gefordert.
Seit gut drei Jahren laufen die Vorbereitungen zum Jubiläum. Seit dem letzten Jahr treffen sich der Ortschaftsrat und alle maßgeblichen Akteure wöchentlich, um Absprachen und Feinabstimmungen zu treffen. „Es wird das größte Fest in Teutleben seit 1200 Jahren“, scherzt Rudloff.
Auf jeden Fall wolle Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dazu beitragen. Der Landesvater habe sein Kommen und eine Festansprache am Eröffnungstag zugesagt. Auf einen Festumzug werde bewusst verzichtet, sagt Rudloff. „Wir hatten das im Vorfeld überlegt. Aber für unser Dorf mit 365 Einwohnern wäre das eine Nummer zu groß.“Da wären allein 150 Erwachsene mit dem Umzug beschäftigt.
Dafür gebe es einen Tag der offenen Höfe. Drei- und Vier-Seiten-Höfe sollen Einblicke auf die historische Bausubstanz geben und auf das, was sich im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Darin eingebettet sind eine Tier- und Technikschau. Die Bandbreite der Aktionen reiche von Hausschlachtung bis Honiggewinnung.
Ferner werde von der 1150Jahrfeier von 1969 ein Film gezeigt. Davon ist ein Acht-Millimeter-Streifen erhalten. „Den wollen wir digitalisieren.“
Alle „Fäden“, die sich mit der Historie verbinden, laufen bei Adelbert Seyfarth zusammen. Er beschäftige sich seit einigen Jahren in Vorbereitung des Dorfjubiläums mit der Historie Teutlebens. Nachdem Seyfarth die Familiengeschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt habe, nehme er sich nun der Ortschronik an. Er sammelt jetzt Anekdoten, Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema „Mein Leben in Teutleben“. Die besten Beiträge sollen zum Fest vorgetragen werden.
Der Ort selbst werde zum Fest noch „aufgehübscht“, sagt Rudloff. Vergangenes Jahr waren Straßen in der Ortsmitte neu hergerichtet worden. Derzeit befinde sich das Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege in der Kur.
„Unser Wunsch ist es, auch die Verkaufsstelle am Anger noch vorm Fest zu erneuern. Aber das werden wir wohl nicht schaffen“, sagt der Bürgermeister. Einmal weil die Fördermittelzusage dazu noch aussteht und nur noch gut drei Monate bis zum Fest Anfang Juli bleiben.
Tag der offenen Höfe statt Festumzug
„Mein Leben in Teutleben“: maximal drei A-Seiten bis . Mai an Adelbert Seyfarth, Teutleben, Mühlgasse