Klostermanns ungewohnte Anreise
Der Verteidiger sieht in der Berufung von drei Leipzigern ins DFB-Aufgebot eine Tendenz der gesamten Mannschaft
Leipzig/Wolfsburg. Neben dem schillernden Leroy Sané von Manchester City spielte Lukas Klostermann dann doch eher die Nebenrolle. Der 22 Jahre alte Außenverteidiger von RB Leipzig nahm gleich an seinem ersten vollen Arbeitstag im Kreis der Fußball-Nationalmannschaft auf der offiziellen FrageAntwort-Bühne Platz und berichtete von seinen neuen Erfahrungen. „Für mich war die Anreise schon ein bisschen ungewohnt“, sagte Klostermann. „Zur U 21 bin ich häufig alleine gereist.“
Diesmal reiste der bisherige Kapitän der Junioren des Deutschen Fußball-Bundes in Begleitung von zwei Vereinskollegen. Per Bahn kamen Klostermann, Außenverteidiger-Kollege Marcel Halstenberg und Mittelstürmer Timo Werner von Leipzig nach Wolfsburg. Drei Spieler vom Bundesligadritten für das Testspiel am heutigen Mittwoch ebenfalls in der Autostadt sowie der EM-Qualifikationsspiel am Sonntag in Amsterdam gegen die Niederlande.
Erfreut und auch ein bisschen stolz hatte sich schon Trainer Ralf Rangnick geäußert. Es spreche sicher auch insgesamt für die bisherigen Leistungen der Mannschaft in dieser Saison, hatte der 60-Jährige betont. „Es spiegelt ein bisschen unsere Entwicklung wider“, pflichtete nun Klostermann bei der Pressekonferenz bei: „Wir spielen eine sehr ordentliche Saison.“
Was sich auch in der Gesamtzahl von Spielern des Champions-League-Anwärters niederschlägt, die in diesen Tagen nicht in Leipzig weilen, sondern mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind.
Insgesamt 15 Spieler aus dem Kader der Profis sind von ihren Auswahltrainern berufen worden. Vom ungarischen Torwart Peter Gulacsi über den uruguayischen Abwehrspieler Marcelo Saracchi über den amerikanischen Mittelfeldspieler Tyler Adams bis zum dänischen Torjäger Yussuf Poulsen, für den es noch einen weiteren Grund zur Freude gibt. Per Twitter ließ der 24-Jährige, der jüngst seinen Vertrag bei RB vorzeitig um ein weiteres Jahr bis Ende Juni 2022 verlängert hatte, wissen, dass er Papa wird.
Im Herbst sei es soweit, ein Junge werde es. Ob er dann irgendwann mal das kleine RBTrikot mit der Nummer 9 tragen wird, das Poulsen neben seinem eigenen postete, wird sich zeigen.
Klar ist, dass die Arbeit im Nachwuchsbereich der Roten Bullen und die Ausrichtung, junge entwicklungsfähige Profis zu verpflichten und zu verbessern, sich immer deutlicher niederschlägt. Die U 19 erreichte erstmals in der knapp zehnjährigen Vereinsgeschichte das DFBPokalfinale. Von den Leipziger Junioren wurden der jüngst mit einem Profi-Vertrag ausgestattete Mads Bidstrup ins Dänemarks U 19, Noah Holm in Norwegens U 21 sowie Fabrice Hartmann, Malik Talabidi, Tom Krauß und Frederik Jäkel in die deutsche U 18 berufen. (dpa)