Kreuch: „Diese Ansiedlung ist großer Gewinn für die Stadt“
Kanadisches Unternehmen eröffnet in Gotha ersten Außenstandort. Maschinenbauer will weiter expandieren
Gotha. Seinen ersten Standort außerhalb Kanadas eröffnete am Mittwoch das Unternehmen Weber Manufacturing Technologies Inc. in Gotha. In einem leerstehenden Firmengebäude im Gewerbegebiet Süd will das kanadische Unternehmen künftig hochwertige Präzisionswerkzeuge für die Automobilindustrie herstellen.
Zur Einweihung des Firmensitzes schauten neben Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auch Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) und Vertreter der städtischen Wirtschaftsförderung vorbei. Derzeitig kümmern sich vier Mitarbeiter, zwei Kanadier und zwei Gothaer, um die weitere Vermarktung und den Kundenaufbau.
50 Prozent aller Aufträge kommen aus Europa
Weber Technologies wurde bereits 1962 gegründet. Der Hauptsitz besteht in Midland (Ontario). Dort sind 220 Mitarbeiter tätig. Für den Gothaer Modellbauer Matthias König ist das kanadische Unternehmen ein Glücksgriff. „Ich hatte mich beworben“, erzählt König. In den nächsten Wochen geht es nach Tokio zu Toyota. Grund: Weber Technologies stellt für die Automobilindustrie bestimmte Armaturenbretter her, die im Nickel-Vapor-Depositionsverfahren (NVD) angeboten werden. König: Diese sind sehr hochwertig und wurden von uns entwickelt. Damit lassen sich feine Oberflächendetails wie Leder oder Holzkörner erfassen, um diese dann authentisch zu reproduzieren.
Der Werkzeughersteller will künftig vom Gothaer Standort in der Rudloffstraße insbesondere für den Automotive-Bereich einen schnellen Service bei der Abnahme von Werkzeugen in Europa anbieten.
Schon jetzt erhält das Unternehmen 50 Prozent aller Aufträge aus Deutschland und Europa. In der ersten Stufe will Weber rund eine Million Euro investieren und die Arbeitsplätze auf acht Mitarbeiter aufstocken. „Wir haben bisher auf direkten weltweiten Vertrieb gesetzt und beispielsweise Kunden in Deutschland von einem unserer drei Standorte in Kanada beliefert“, erklärten die beiden Manager Chris Edwards und Alan Gobien. Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) hatte das Unternehmen von Anfang an begleitet. Bereits 2018 fanden diesbezügliche Gespräche vor Ort in Midland mit Weber statt. „Die Ansiedlung ist ein großer Gewinn für die Stadt“, stellte OB Knut Kreuch fest.