Handball-Frauen proben den Ernstfall Länderspiel-Jahr beginnt mit zwei Tests gegen die Niederlande. WM-Teilnahme soll der Höhepunkt werden
Leer. Zehn Wochen vor dem Showdown um die WM-Tickets gegen Kroatien proben Deutschlands Handball-Frauen den Ernstfall. In den Länderspielen gegen den WM- und EM-Dritten Niederlande am Freitag (19.30 Uhr) in Groningen und am Samstag in Oldenburg (16.45 Uhr/Sport1) will sich die DHBAuswahl das nötige Rüstzeug für die Playoff-Duelle in der WMQualifikation holen, wo erste Weichen für Olympia gestellt werden. Denn nur bei einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft lebt der Traum von den Sommerspielen 2020 weiter. „Die WM ist das entscheidende Turnier in Sachen Olympia-Qualifikation – und wir wollen nach Tokio“, betonte Bundestrainer Henk Groener.
Für den 58 Jahre alten Niederländer, der seine Schützlinge seit Montag zu einem Lehrgang in Leer versammelt hat, ist das Länderspiel-Doppel gegen die Auswahl seines Heimatlandes gleich aus mehreren Gründen ein idealer Test. Beide Mannschaften hätten keine lange Anreise, könnten vor Ort bei idealen Bedingungen trainieren und sich jeweils vor ihren Fans präsentieren. „Und sportlich gesehen sind die Niederlande natürlich ein Topgegner“, sagte Groener, der mit Emily Bölk, Alicia Stolle, Meike Schmelzer und Ina Großmann vier Spielerinnen vom Thüringer HC in den Kader berufen hat.
Wie stark die Niederländerinnen spielen, bekam die DHBAuswahl bei den vergangenen beiden Turnieren schmerzhaft zu spüren. Bei der Heim-WM 2017 setzte es in der Vorrunde eine 23:31-Klatsche, bei der EM 2018 wurde das letzte Hauptrundenspiel ebenfalls deutlich mit 21:27 verloren. „Das ist ein starkes Team, das uns fordern wird“, sagte Xenia Smits. Für die 24 Jahre alte Rückraumspielerin kommt es dabei zu einem besonderen Treffen: Ihr Vereinstrainer beim französischen Meister Metz Handball, Emmanuel Mayonnade, ist zugleich neuer Auswahlcoach der Niederlande. „Ich will auf keinen Fall gegen ihn verlieren“, sagte Smits.
Im Vordergrund steht aber die Vorbereitung auf die KroatienSpiele, in denen sich Anfang Juni der weitere Weg der jungen DHB-Auswahl entscheiden wird. Sollte der EM-Zehnte scheitern, wäre die Aufbruchstimmung dahin. „Wir haben alle gemerkt, dass unsere Leistungen noch zu schwankend sind, daran müssen wir arbeiten“, sagte Smits. (dpa)