CDU will neues Konzept für Regelschulen
Christdemokraten fordern Änderungen im Lehrplan und wollen Imagekampagne auf den Weg bringen
Erfurt. Mehr politische Bildung, früher eine zweite Fremdsprache und mehr Berufsvorbereitung: Mit einem neuen Konzept will die Cdu-fraktion das Image der Regelschule aufpolieren. Ein entsprechender Antrag soll nächste Woche im Parlament beraten werden. Die Regelschule sei in den vergangenen Jahren „stiefmütterlich“behandelt worden, sagte der Cdu-bildungspolitiker Christian Tischner. Das müsse sich ändern.
„Wir brauchen eine Imagekampagne zur Stärkung der Regelschule“, sagte Tischner. Dabei gehe einerseits um dringend benötigte Fachkräfte. Nach Überzeugung der Fraktion bereitet diese bis inklusive der 10. Klasse reichende Schulform die Jugendlichen optimal auf berufliche Bildungswege vor. Es gehe aber auch darum, genügend Lehrer zu finden. In Thüringen macht sich der Lehrermangel derzeit besonders in bestimmten Fächern an Regelschulen auf dem Land bemerkbar.
Wichtig sei, dass Regelschullehrer die Besoldungsstufe A13 bekämen, so Tischner. Auch die Landesregierung will die Besoldung der Regelschullehrer auf A13 anheben. „Darüber hinaus wollen wir ein Beförderungssystem für die Lehrer entwickeln“, sagte Tischner. Das bedeutet: Nach dem Willen der Cdufraktion sollen Lehrer mit zusätzlichen Aufgaben über Funktionszulagen oder Funktionsstellen mehr Geld bekommen.
Doch auch inhaltlich würde die Oppositionsfraktion an der Regelschule gern einiges ändern. So sieht der Antrag einen früheren Start des Sozialkundeunterrichts schon ab der siebten Klasse vor. „Die politische Bildung ist die Basis, um politische Prozesse zu verstehen und Engagement zu ermöglichen“, sagte Tischner. Bisher wird an Thüringer Regelschulen ab der achten Klasse Sozialkunde unterrichtet.
Außerdem möchte die Cdufraktion schon ab der sechsten Klasse mit einer zweiten Fremdsprache starten und den Schülern die Wahl zwischen zwei Profilen ab der neunten Klasse ermöglichen. „Schüler sollen ab der neunten Klasse wählen können, ob sie sich beruflich orientieren oder ans Gymnasium wechseln wollen“, so Tischner. (dpa)