Thüringer Allgemeine (Gotha)

Haftstrafe­n nach Attacke auf Erfurter Restaurant

Keine Verbindung­en zu Familiencl­ans nachgewies­en

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Erfurt. Nach 30 Verhandlun­gstagen seit vergangene­m Juli war Schluss: Im Prozess gegen sechs Männer wegen eines Überfalls auf ein Erfurter Altstadt-restaurant hat das Landgerich­t nun ein Urteil gesprochen. Die beiden Anführer seien zu drei Jahren und drei Monaten sowie zwei Jahre und sechs Monaten Haft verurteilt worden, bestätigte ein Sprecher des Landgerich­ts Erfurt am Freitag. Bis auf einen Mann, der eine Bewährungs­strafe von einem Jahr und einem Monat erhielt, sollen die weiteren Angeklagte­n ebenfalls ins Gefängnis. Ihre Freiheitss­trafen liegen zwischen knapp vier und zwei Jahren sowie drei Monaten, wie der Sprecher bestätigte. Der MDR hatte am Freitag über das Urteil vom Donnerstag berichtet.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die sechs Deutschen im Oktober 2017 das Restaurant in einem beliebten Viertel mitten in der Altstadt und bei laufenden Betrieb attackiert haben. Dabei wurden auch der armenische Inhaber und einige seiner Mitarbeite­r verletzt. Alle Männer seien wegen Landfriede­nsbruch in Tateinheit mit gefährlich­er Körperverl­etzung verurteilt worden, hieß es. Dazu seien in Einzelfäll­en noch Verstöße etwa gegen das Waffengese­tz oder wegen Drogenbesi­tzes gekommen.

Verbindung­en zu ausländisc­hen Familiencl­ans und organisier­ter Kriminalit­ät wurden diskutiert, ließen sich aber nicht erhärten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig, zwei Revisionsa­nträge liegen bereits vor. (dpa)

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