Facebook verbannt mehrere rechte Hetzer
Das Unternehmen sperrt Konten von Kommentatoren und ihren Unterstützern in den USA
Palo Alto. Facebook reagiert auf Hasskommentare und sperrt die Konten mehrerer Extremisten. Betroffen sind Mitglieder der politischen Rechten in den USA, darunter Verschwörungstheoretiker und rechte Autoren, zudem auch Profile ihrer Unterstützer und Organisationen. „Der Prozess zur Bewertung potenzieller Regelverletzer ist umfangreich und hat uns zu unserer Entscheidung geführt, diese Konten heute zu entfernen“, heißt es in einer Stellungnahme.
Zu den künftig ausgesperrten Extremisten zählt der ultrarechte Publizist Milo Yiannopoulos, ein ehemaliger Mitarbeiter der rechten Nachrichtenplattform Breitbart. Gesperrt wurde auch Louis Farrakhan, der Kopf der religiös-politischen Organisation „Nation of Islam“. Ihm wird die Verbreitung antisemitischen Gedankenguts vorgeworfen. „Wir haben – unabhängig von ihrer jeweiligen Ideologie – schon immer Personen und Organisationen gesperrt, die Hass und Gewalt propagiert haben“, erklärte Facebook. Diesmal erfolge der Ausschluss erstmals dauerhaft. Europäische Extremisten wurden nicht verbannt.
Hintergrund der Aktion dürfte sein, dass Facebook wegen der Verbreitung von Hassreden und Aufrufen zur Gewalt seit geraumer Zeit in der Kritik steht. Besonders groß wurde der Druck nach dem Attentat eines Rechtsextremisten auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch. Der Mann hatte seine Tat im Livestream auf Facebook übertragen.
Rechte Hetze ist neben Datenschutz und Transparenz eines der großen Probleme, mit denen Facebook konfrontiert ist. Konzernlenker Mark Zuckerberg hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, mehr Wert auf die Privatsphäre der Nutzer legen zu wollen. Facebook musste in den vergangenen Monaten mehrere Datenskandale einräumen.