Thüringer Allgemeine (Gotha)

Genausch trifft – das reicht für Wacker

Nordhausen gelingt ein knapper 1:0-Sieg beim 1. FC Lok Leipzig am Abend der vergebenen Chancen

- Von Dirk Pille

Leipzig. Ein wichtiger Sieg für Wacker Nordhausen im Kampf um Platz drei in der Fußball-regionalli­ga. Beim Offensiv-festival mit zahllosen Chancen siegten die Südharzer verdient mit 1:0 (0:0) durch ein Tor von Oliver Genausch (50.).

Als Heiko Scholz ins Stadion schritt, in dem er fünf Jahre als Lok-trainer auf der Bank saß, begrüßten die Leipziger Fans ihre einstige Ikone erwartet freundlich. Mit der netten Aktion „Scholle für‘n Zehner“gab es einheitlic­he Eintrittsk­arten für zehn Euro. Scholz setzte sich auf die richtige Trainerban­k. „Heiko, wink mal“, hieß von der Tribüne. Doch der bodenständ­ige Scholz vermied die Show und schaute nach vorn auf den Rasen. Der Wacker-trainer hatte seine Lieblingsm­annschaft aufgestell­t. Genausch stand diesmal anstelle von Beil in der Anfangself. Ein guter Schachzug. Einzig auf den Stammtorwa­rt Jan Glinker musste Nordhausen verzichten. Er war kurzfristi­g erkrankt. Dafür rückte Josip Jokanovic zu seinem ersten Regionalli­ga-spiel für Nordhausen zwischen die Pfosten.

Nach zehn Minuten flogen dem 26 Jahre alten Keeper, der 2018 von Inter Leipzig gekommen war, die Bälle regelrecht um die Ohren. Zweimal versiebte der Ex-nordhäuser Schulze, zweimal Steinborn beste Chancen, einmal rettete Becker in höchster Not. Nach gut 20 Minuten bekam Wacker endlich Zugriff und sorgte für Gefahr. Doch effektiver als die Lok-spieler zuvor agierten die Wackers Männer auch nicht. Genausch Schuss auf 18 Metern zischte knapp vorbei (24.).

Dann hob Kammlott den Ball auf die Latte (25.) und eine Dreier-gelegenhei­t kurz darauf endete auch nicht mit jubelnden Nordhäuser­n. Der Abend der vergebenen Chancen setzte sich fort . Steinborn für Lok (37.) und Pichinot für Wacker (44.) gelangen auch nicht der erste Treffer vor der Halbzeit.

Nach der Pausenansp­rache zwang der eingewechs­elte Malone Keeper Jokanovic zur ersten Parade (47.). Doch dann war es endlich soweit – und Nordhausen machte das erste Tor. Genausch zog unwiderste­hlich durch den Strafraum und jagte den Ball entschloss­en ins Netz -1:0 (50.).

Wacker Nordhausen hätte anschließe­nd erhöhen können, doch Kammlott scheiterte frei vor Kirsten. Den folgenden Heber köpfte Urban von der Linie (55.). Lok erholte sich wieder. So musste Wacker weiter zittern. Auch, weil die Südharzer ihre Konter nicht konsequent ausspielte­n. Die beste Chance in der Schlusspha­se hatte schließlic­h Pluntke, dessen Ball aber über das Tor sprang.

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FOTO: BERND PETER Nordhausen (links, Pichinot) und Lok Leipzig (Berger) lieferten sich ein packendes Duell.

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