Selbst schwere Lasten lassen sich jetzt leichter bewegen
Friedrichrodas Feuerwehrleute nehmen ihre neue Drehleiter gebührend in Empfang
Friedrichroda. Die Mitglieder der Friedrichrodaer Feuerwehr blicken voller Stolz auf die neue Drehleiter. „Sie kann alles“, lobt Patrice Költzsch. Er ist einer von zwölf ausgebildeten DrehleiterMaschinisten der 32-köpfigen Einsatzabteilung der Friedrichrodaer Feuerwehr.
Deren Mitglieder haben am Freitagabend die Ankunft des neuen Fahrzeugs am Gerätehaus mit Gästen, Kameraden von Feuerwehren aus dem Landkreis sowie der Partnerstadt Bebra gebührend gefeiert.
Der Fanfarenzug Friedrichroda begleitete das Ereignis mit einem musikalischen Aufmarsch, mit einem Flash-Mob. Zur Jungfernfahrt nahm Wehrführer Ingo Fuchs Innenminister Georg Meier, Landrat Onno Eckert (beide SPD) und Friedrichrodas Bürgermeister (Thomas Klöppel (parteilos) mit in 30 Meter Höhe.
Die staunende Menge konnte sehen, was die neue Drehleiter im Stande ist zu leisten. Bis zu 500 Kilogramm (fünf Erwachsene) lassen sich mit dem Förderkorb bewegen. Beim Vorgängermodell, das zur Ankunft des Nachfolgers schön geschmückt noch einmal Parade stand, waren es 300 Kilogramm. Mit der neuen Drehleiter könne eine Schwerlast-Krankentrage befördert werden, sagt Fuchs. Zudem ist die Transportmöglichkeit für Rollstuhlfahrer gegeben. Eine integrierte Wasserführung bis hin zu einem computergesteuerten Wasserwerfer ist ebenfalls vorhanden.
Die alte Drehleiter leistete 28 Jahre gute Dienste. Sie war 1991 von Altlandrat Dieter Reinholz übergeben worden. Mit einer Rettungsübung am Neuen Haus bei Tambach-Dietharz wurde sie in Betrieb genommen. Das erste Wasser floss 1992 bei einem Wohnungsbrand über die Leiter. Dank der Drehleiter konnte 1993 bei einem Dachstuhlbrand in Friedrichroda ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Lack- und Farbenlagen einer Maler GmbH verhindert werden. Als Schloss Ehrenstein 2013 in Flammen stand, war Friedrichrodas Feuerwehr, mit überparteilichen Aufgaben betraut, ebenfalls damit zur Stelle ebenso wie bei anderen Großbränden.
Optisch sehe die altgediente Drehleiter zwar noch gut aus, aber die Hydraulik spiele nicht mehr mit. „Auch die Elektronik versagte immer mehr“, sagt Wehrleiter Fuchs. In den letzten acht Jahren seien die Reparaturkosten derartig in die Höhe geschnellt, dass über einen Ersatz nachgedacht werden musste. Norbert Böttner habe als ehemaliger kommissarischer Leiter des Kreis-Rettungsamtes die Weichen gestellt, um eine neue Drehleiter anzuschaffen. 2016 sicherte Friedrichrodas Stadtrat den Eigenanteil zu.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 715.000 Euro, das Land Thüringen trägt 225.000 Euro, der Landkreis Gotha 250.000 Euro, den Rest stemmt die Stadt Friedrichroda. „Wir sind froh, dass wir den Fuhrpark unsere Feuerwehr so modernisiert haben, dass sie für alle Einsätze gewappnet ist“, sagt Bürgermeister Klöppel voller Stolz.