Thüringer Allgemeine (Gotha)

Klassentre­ffen beim Musikfest

Die Brüheimer und ihre Gäste feiern das neunte Mal im Edelhof ihre musikalisc­hen Traditione­n. Das Fest gelingt mit Hilfe aller Vereine im Dorf

- Von Klaus-Dieter Simmen

Brüheim. Karl-Werner Wittenmeie­r hat die lange Strecke von Frankentha­l in der Pfalz auf sich genommen, um wieder einmal Brüheim zu besuchen. Anlass dafür war das Musikfest, das am Wochenende seine neunte Auflage erlebte. Er ist im Dorf geboren – als ältester Sohn von Pfarrer Wittenmeie­r, der in Brüheim von 1940 bis 1950 wirkte. Seine ersten Schuljahre verbrachte er hier, dann zog die Familie weg.

Es ist nicht sein erster Besuch im Geburtsort, wohl aber der erste, den er ganz bewusst mit dem Musikfest verknüpft. Hier traf er dann auch seine ehemalige Schulkamer­adin Erika Both, ein Klassentre­ffen beim Musikfest quasi. „Das ist nicht ungewöhnli­ch“, sagt Gerhard Schreiner vom Organisati­onskomitee. „Viele, die vor langer oder nicht so langer Zeit weggezogen sind, kommen zum Musikfest auf eine Stippvisit­e. Und viele Familien im Dorf bekommen aus diesem Anlass Verwandten­besuch. Es hat sich herumgespr­ochen: Das Brüheimer Musikfest ist eine Reise wert!“

Das weiß man auch weit übers Nessetal hinaus. Der Besucherst­rom ist seit dem ersten Veranstalt­ungswochen­ende vor neun Jahren ungebroche­n, im Gegenteil, der gelungene Mix unterschie­dlicher Musikricht­ungen lockt immer wieder neue Gäste an.

Doch das Wochenende in Brüheim ist längst mehr als nur eine musikalisc­he Veranstalt­ungsreihe. Das Heimatmuse­um öffnete seine Pforten und zeigte eine Sonderauss­tellung mit dem Titel „Wir werben fürs Ehrenamt“. Die Bibliothek organisier­te einen Bücherbasa­r, es gab allerlei Programme für Kinder. All das funktionie­rt, weil die Vereine im Dorf Hand in Hand arbeiten. Gerhard Schreiner, Koch der Feuerwehr und Ortsbrandm­eister, hatte in der Feldküche eine deftige Erbsensupp­e gekocht. Landfrauen und Feuerwehrm­itglieder kümmerten sich um die Verpflegun­g. Und Landfrauen waren es auch, die einen Bastelstan­d für Kinder aufgebaut hatten.

Das Musikfest startete am Samstagnac­hmittag mit dem Fanfaren- und Showorches­ter Gotha, dann zeigten die Talente der Musikschul­e Tonart, was sie gelernt haben. Der Abend begann mit der Gruppe Bodensatz zunächst irisch, ehe die Musiker von „Got(h)acoustic“für einen anderen Sound sorgten.Mit einem Frühschopp­en am Sonntag und einem Konzert der Thüringer Angermusik­anten endete das neunte Brüheimer Musikfest. In einigen Tagen sitzen die Organisato­ren wieder zusammen, um mit den Vorbereitu­ngen für das zehnte zu beginnen.

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Alte Schulfreun­de: Erika Both und Karl-Werner Wittenmeie­r trafen sich zum Musikfest wieder.
 ?? FOTOS (): KLAUS-DIETER SIMMEN ?? Das Fanfaren- und Showorches­ter Gotha eröffnete das Musikfest in Brüheim.
FOTOS (): KLAUS-DIETER SIMMEN Das Fanfaren- und Showorches­ter Gotha eröffnete das Musikfest in Brüheim.

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