Thüringer Allgemeine (Gotha)

Zum Gedenken für eine bedeutende Gothaerin

Erfolgreic­he Spendenfüh­rung zugunsten der Grabstätte von Hilde Mangold. Weitere Spenden zur Restaurier­ung nötig

- Von Wieland Fischer

Gotha. Die Restaurier­ung der Grabstätte von Hilde Mangold rückt in greifbare Nähe. Eine von der Kultoursta­dt Gotha initiierte gut zweistündi­ge Spendenfüh­rung über den Gothaer Hauptfried­hof zugunsten der Sanierung des Grabmals von Hilde Mangold hat jetzt darauf das Augenmerk gerichtet.

Die Grabstätte der bedeutende­n Wissenscha­ftlerin aus Gotha soll saniert werden, um das Andenken an sie zu bewahren. Der Eintritt der etwa 25 Teilnehmer, die sich in zwei geführte Gruppen aufteilten, wurde auf das zweckgebun­dene Konto der Stadtverwa­ltung Gotha eingezahlt. Bisher wurde für Sanierung der Grabstätte 370 Euro gespendet, teilt die Stadtverwa­ltung mit.

Insgesamt werden für das Vorhaben 22.500 Euro benötigt, sagt Claudia Heß, Leiterin des Gothaer Garten- und Friedhofam­tes. Unter anderem sollen fehlende Teile durch moderne Elemente ersetzt werden. Die Kulturstif­tung Gotha fördert das Projekt mit 8.000 Euro. Weiterhin habe der Fördervere­in des Gymnasiums Ernestinum eine Spende von 5.000 Euro zugesagt. Zur Deckung der fehlende Kosten werden weitere Spenden benötigt, diese können auf das Spendenkon­to eingezahlt werden, so Maik Märtin, Pressespre­cher der Stadt Gotha.

Die 1898 in Gotha geborene Hilde Mangold erhielt ihre Schulbildu­ng im Gymnasium Ernestinum. Nach ihrem Abitur 1918 studierte sie Chemie an der Schiller-Universitä­t Jena und ab 1919 Zoologie in Frankfurt am Main. 1920 wechselte sie an das Zoologisch­e Institut der Universitä­t Freiburg und promoviert­e 1923 bei Hans Spemann. Als Doktorandi­n führte sie von 1919 bis 1922 Experiment­e durch und entdeckte 1922 gemeinsam mit Spemann den sogenannte­n Spemann-Organisato­r. Diese Entdeckung wurde 1924 von Spemann und Mangold gemeinsam veröffentl­icht und führte 1935 zum Nobelpreis für Spemann. Weil Hilde Mangold bereits 1924 bei einem Unfall nach der Geburt ihres Sohnes starb, konnte sie die Verleihung des Nobelpreis­es nicht mehr erleben.

 ?? FOTO: WIELAND FISCHER ?? Erfolgreic­h waren die Spendenfüh­rungen zugunsten der Grabstätte von Hilde Mangold auf dem Gothaer Hauptfried­hof. Eine Bronzeplat­te auf der Grabstätte ihrer Großeltern erinnert an sie. Fehlende Teile sollen ersetzt werden.
FOTO: WIELAND FISCHER Erfolgreic­h waren die Spendenfüh­rungen zugunsten der Grabstätte von Hilde Mangold auf dem Gothaer Hauptfried­hof. Eine Bronzeplat­te auf der Grabstätte ihrer Großeltern erinnert an sie. Fehlende Teile sollen ersetzt werden.

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