In Grabsleben heimisch geworden
Hannelore Frommann hat nach der Flucht in dem Dorf nicht nur eine neue Bleibe, sondern auch den Mann fürs Leben gefunden
Friedrichroda. Am morgigen Samstag laden Thüringer Schiffsmodellbauer gemeinsam mit dem Internationalen UBootverein „Sonar“ab 10 Uhr im Sportbad Friedrichroda zu einer Modellbootschau ein. Es gibt eine große Ausstellung mit vielen Vorführungen, kündigt das Kuramt an. Auch werden Kinderfahrten mit Erwerb des Kapitänspatentes angeboten.
Mit etwa 300 Mitgliedern weltweit, von Anfängern bis zu Profis, engagiert sich der SonarVerein beim Modell-U-BootBau. Jedes Jahr finden U-Boot Treffen und Teilnahmen an Messen und Ausstellungen statt.
Wer es zwischendurch musikalisch mag, der kann unweit des Sportbades im Kurpark Friedrichroda um 15 Uhr ein Konzert mit The Memories auf der Bühne im Buschmann-Musikpavillon erleben. (red)
Schiffsmodellbootschau am Samstag, . Juni, ab Uhr im Freibad Friedrichroda Grabsleben. Auf 60 gemeinsame Ehejahre blickten am Donnerstag Hannelore und Otto Frommann aus Grabsleben, einem Ortsteil der Landgemeinde Drei Gleichen, zurück. Ihre diamantene Hochzeit feierten die 80-Jährige und der 79-Jährige mit ihren Gästen am Nachmittag und Abend in der Eisdiele in Tüttleben.
Doch schon am Vormittag gaben sich die Gratulanten im Haus der Frommanns die Klinke in die Hand. Zunächst sangen Mädchen und Jungen aus dem Grabsleber Kindergarten ein Ständchen für das Paar. Das ist so Brauch im Dorf, dass die Steppkes zu besonderen Jubiläen einen musikalischen Gruß überbringen.
Auch Sylke Niebur (parteilos), zweite Beigeordnete des Landkreises, Jens Leffler (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Drei Gleichen,und Ortschaftsbürgermeister Rüdiger Hänsch (FWG) kamen zum Gratulieren.
Otto Frommann stammt aus Grabsleben. Der gelernte Zimmermann arbeitete nach Abschluss seiner Lehre ab 1956 drei Jahre lang am Bau des Gaskombinates „Schwarze Pumpe“bei Spremberg mit. Zuvor schon hatte er sich in Hannelore verliebt, und als er zurück war von der Montage, heirateten die beiden 1959 in Grabsleben.
„Gekannt haben wir uns schon aus der Schule, aber gefunkt hat es erst später“, sagt Otto Frommann. Seine Hannelore war ab der 2. Klasse mit in der Schule gewesen. „Eingeschult worden bin ich in Dänemark“, erzählt die 80-Jährige. „Denn über Dänemark führte unsere Flucht aus Königsberg. Mit meiner Mutter und drei Schwestern war ich zweieinhalb Jahre unterwegs, mein Bruder ist in Dänemark gestorben. Erst in Grabsleben haben wir dann eine dauerhafte Bleibe gefunden.“Über die Geschichte dieser Flucht hat Hannelore Frommann mit ihren Schwestern ein Buch geschrieben. „Es ist gut, wenn diese Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten“, sagt sie auch im Hinblick auf ihren Sohn und ihre Tochter sowie die beiden Enkelinnen. Zumal sich erst 2005 der Kreis wirklich geschlossen hat: „60 Jahre nach Kriegsende habe ich von der Deutschen Kriegsgräberfürsorge erfahren, dass mein Vater, der Soldat war, 1945 in einem Lazarett in Kasachstan gestorben und dort auch beigesetzt worden ist. Bis dahin galt er als vermisst“, schildert sie.
Hannelore Frommann hat Verkäuferin und Kinderpflegerin gelernt und bis 1993 in der Kinderkrippe in Grabsleben gearbeitet. Mit ihrem Otto fühlt sie sich wohl in dem Dorf, in dem sie 1971 in ein selbst gebautes Haus einziehen konnten. Beide denken auch gern an ihre Urlaube in Ungarn zurück, bei denen eine Freundschaft entstanden ist, die bis heute hält.