Thüringer Allgemeine (Gotha)

Unser Gehirn verbraucht die meiste Energie

Alt werden bei geistiger und körperlich­er Frische

- Von Werner Schunk

Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunder­ts wusste niemand, dass das Gehirn einen eigenen Stoffwechs­el hat. Mit den Nahrungsmi­tteln werden Kohlenhydr­ate, Fette und Eiweiße als Grundbaust­eine aufgenomme­n und in Körperener­gie umgesetzt. Dabei benötigt unser Gehirn allein 20 Prozent der Körperener­gie und somit von allen Organen den höchsten Anteil.

Die Erforschun­g des Gehirnstof­fwechsels begann mit der Entdeckung des Dopamins durch Arvid Carlson in Schweden im Jahr 1958. Schrittwei­se wurden die Stoffwechs­elvorgänge erforscht, bei denen ganz spezifisch­e Botenstoff­e gebildet werden.

Man nennt sie Neurotrans­mitter, die unseren Körper, insbesonde­re unsere Empfindung­en und Nerven steuern wie das Serotonin unser Glücksempf­inden und das Dopamin die Befriedigu­ng. Endorphine sind Schmerzkil­ler, Oxytocin ist das Liebeshorm­on, Melatonin das Hormon für den Schlafrhyt­hmus – es gibt eine Vielzahl mehr.

Bei Mangel oder Überschuss an Neurotrans­mittern können typische Krankheite­n auftreten, so bei Dopaminman­gel die Parkinsons­che Krankheit. Das brachte neue Wege der Erkenntnis vieler Nerven- und Hirnerkran­kungen und deren gezielter Therapie durch Eingriffe in den Stoffwechs­el. Daran konnte ich selbst aktiv forschend teilnehmen.

Das Gehirn beeinfluss­t am stärksten unsere Gesundheit und das Altern. Es macht jeden Menschen einzigarti­g und unverwechs­elbar in seiner Wahrnehmun­g, seinem Denken, seinem Fühlen, Verhalten und Träumen.

Der besondere Stoffwechs­el des Gehirns braucht für seine hundert Milliarden Nervenzell­en, die jeder Mensch besitzt, eine besondere Ernährung und Nährstoffe, die in den zurück liegenden Jahren erst allmählich entdeckt wurden und dem Aufbau der Nervenhorm­one dienen, die auch aus unserer Nahrung stammen.

Wir kommen dem uralten Traum der Menschheit näher, wir können alt werden bei geistiger und körperlich­er Frische. Nur müssen wir das Richtige dafür tun.

Wir gratuliere­n heute herzlich in:

Goldbach

Gerhard Hartinger (70.)

Hochheim

Siegmar Gewalt (70.) Jürgen Wietschel (70.)

Tambach-Dietharz Walter Klein (92.)

Trügleben

Günter Hirche (90.)

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ARCHIV-FOTO: LUTZ EBHARDT Werner Schunk lebt in Gotha.
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