Kriege und Konflikte fußen nicht im Glauben
Machttrieb und Egoismus der Menschen haben viel Leid über die Erde gebracht
Jüngst war ich mit meiner Frau beim Jobcenter in Gotha. Dabei ist mir etwas aufgestoßen. Ich finde, das sollte für jeden zu lesen sein, der Hartz IV bekommt. Von unserer Vermittlerin im Jobcenter in Gotha wurde uns im Gespräch zu verstehen gegeben, dass die Vermittler die Steuern erwirtschaften für Hartz-IVBezieher. Ich finde, das ist schon eine Schweinerei. Wir Hartz-IVBezieher bringen das steuerfinanzierte Geld in die Wirtschaft. Aber wenn Steuergelder verschwendet werden, da regt sich keiner auf. Und das sind keine Fake News. Das haben wir so erlebt. Es ist schon traurig, dass einem das an den Kopf geworfen wird. Und jetzt mein Appell an unsere Volksvertreter im Landkreis Gotha, egal welche Partei. Da die Jobcenter dem Landkreis Gotha unterstellt sind, sollten vor der Landtagswahl die Jobcenter reformiert werden.
Und wieso steht die SPD so schlecht da? Ich sage nur Schröder, der mit der CDU Hartz IV beschlossen hat. Dies wird unseren Volksvertretern der SPD und auch der CDU noch lange im Weg stehen. Und das gilt für alle Parteien. Ich sage nur noch eins: Werdet endlich wach.
Uwe Frank, Waltershausen
Zum Leserbrief „Religion ist Privatsache“vom 8. Juni:
Dass „Religion Privatsache“wäre, hätten schon die Kommunisten der DDR gerne gehabt, dass man die Religion nur im stillen Kämmerlein ausübt und sie am besten abstirbt. Was wäre wohl aus unserer friedlichen Revolution geworden, wenn sie nicht das Dach der Kirchen zur Verfügung gehabt hätte? Was würde aus den unzähligen karitativen Einrichtungen (Krankenhäuser, Heime, Kindergärten usw.), die auch für die DDRKommunisten manches Problem lösten, auch wenn sie sie immer bekämpften?
In vielen Dingen hat der Schreiber recht. Was mich an dem Artikel aber am meisten stört, ist die Pauschalisierung. Dass, wer glaubt, aufhört zu denken, ist nur eine der unerträglichen Verallgemeinerungen, die einem immer einfallen, wenn man zu differenzierter Betrachtungsweise nicht bereit ist.
Alle Kriege und Konflikte fußen nicht im Glauben, sondern im Machttrieb und Egoismus der Menschen. Bitte nicht den Sack prügeln, wenn man den Esel meint. Im Namen der Religionen wurden im Lauf der Geschichte viel Gewalt, Unrecht und Unfrieden ausgelöst. Auch Religion lässt sich missbrauchen, genau wie ein Messer, mit dem man nicht nur Kartoffeln schälen, sondern auch einen Menschen erstechen kann.
Über gute Folgen der Religion wird immer nicht viel gesprochen, weil sie längst nicht so spektakulär wie die schlimmen Dinge sind.
Selbst im Christentum behauptet nicht jede der zahllosen Gruppierungen, die einzig Wahre zu sein. Schon mal von Ökumene gehört? Mit dem Verbot von Kippa, Kreuz und Kopftuch macht es sich der Schreiber zu einfach. Auch meine Oma trug gern ein Kopftuch. Will er das nachträglich verbieten?
Hans Erich Müller, Mühlhausen